Roter Flagge, laute Möwen und jede Menge Müll — Strand gesperrt
Am frühen Donnerstagmorgen standen die Rettungsschwimmer mit roten Fahnen an der Absperrung, und Anwohner schüttelten die Köpfe. Nach den heftigen Niederschlägen am Dienstag und Mittwoch hat das Wasser des Jueus-Sturzbachs großen Mengen an Hausmüll, Plastik und anderen Ablagerungen direkt vor S'Arenal ins Meer gespült. Die Gemeinde Llucmajor sperrte deshalb einen Abschnitt des Strandes: Die hygienische Lage sei für Badegäste nicht zumutbar, so die offizielle Begründung.
Ich war gestern gegen 9 Uhr am Paseo, der Wind roch nach Meer und altem Seetang, dazu ein stechender Geruch von angeschwemmtem Unrat. Plastikflaschen, Einkaufstüten, sogar Teile von Strandmöbeln lagen zwischen Tangwällen. Die Möwen hatten schon den Frühstücksdienst übernommen, suchten zwischen Tüten nach Essbarem.
Reinigung läuft, Öffnung ungewiss
Am Strand waren am Vormittag Bagger und Arbeiter mit Schaufeln im Einsatz, die Müllberge wurden in Container geladen. Laut dem Rathaus entscheidet die Freigabe der Badestelle aber erst nach Gewässeruntersuchungen — es geht um Bakterienwerte und Schadstoffe. Wann genau Proben vorliegen, ist noch offen; die Behörden sprechen von „einigen Tagen“.
Auf der Palmesaner Seite des Torrents ist ebenfalls viel angeschwemmt worden, doch dort blieb das Baden bislang erlaubt. Das zeigt, wie lokal unterschiedlich die Folgen von Sturzfluten sein können: Ein paar Meter reichen oft, und die Situation ändert sich.
Ein Stück Insel, das sonst anders aussieht
Der betroffene Küstenabschnitt gehört nicht zu den feinen Strandlagen mit Hotelanlagen im Premiumsegment. Die Bauten sind älter, die Hotels eher schlicht — trotzdem kommen hier jedes Jahr viele junge Gäste hin. Für Anwohner bleibt das ärgerlich: Strandspaziergänge und das frühe Kaffee am Meer haben plötzlich einen anderen Soundtrack, nämlich das Stöhnen der Kehrmaschinen und das Klirren von Metall.
Wenn Sie in den nächsten Tagen ans Meer wollen: Achten Sie auf Absperrungen und Hinweisschilder. Die Behörden bitten darum, keinen Müll in Torrents zu werfen und Gefahrenstellen zu melden. Es ist nicht nur unschön — bei Stürmen kann das am Ende auch die Badesicherheit gefährden.
Wo bleibt die Lösung? Kurzfristig helfen Schaufeln und Container. Mittelfristig braucht es bessere Vorsorge entlang der Zuflüsse, regelmäßige Kontrollen und ein bisschen Rücksicht: Müll aufsammeln, nicht wegwerfen. Das ist banal, aber wir sehen jetzt, was passiert, wenn es nicht getan wird.