Wütend, müde und bereit zu handeln: So beschreiben Bewohner von El Arenal ihre Lage
Letzte Woche stand ich am frühen Morgen an der Avinguda de Playa de Palma, der Wind stank nach altem Abfall. Überquellende Mülltonnen, Papierballen auf dem Gehweg und ein Kanaldeckel, der seit Monaten fehlt – für viele hier ist das kein vorübergehendes Ärgernis mehr, sondern Alltag.
Die Aktion hat ein Gesicht
Innerhalb von drei Wochen haben Nachbarn rund 500 Unterschriften gesammelt. Sie sollen der Gemeindeverwaltung von Llucmajor übergeben werden. Die Forderungen sind schlicht: saubere Straßen, reparierte Gehwege, funktionierende Papierkörbe, intakte Verkehrsschilder und mehr Präsenz von Ordnungsdiensten.
Eine Anwohnerin, die an der Ecke Carrer dels Pins wohnt, sagte mir am Telefon, dass sie nichts Unmögliches verlange: "Wir bezahlen Steuern. Wir wollen einfach, dass unsere Straße nicht wie ein Hinterhof aussieht."
Mehr als nur Müll: Infrastruktur und Sicherheit
Die Kritik richtet sich nicht nur an die Müllabfuhr. Viele nennen kaputte Gehwege, bröckelnde Hausfassaden und Schlaglöcher in Seitenstraßen. In den Abendstunden fühlen sich einige Bewohner unsicher, weil defekte Straßenlaternen dunkle Ecken schaffen. Andere sprechen von Geruchsbelästigung durch verstopfte Abflüsse in Nebenstraßen.
Vor Ort erzählen Geschäftsleute von Umsatzeinbußen: Gäste bleiben aus, weil der erste Eindruck zählt. "Ein Café, das morgens nach Abwasser riecht, wird nicht empfohlen", lacht ein Betreiber aus der Nähe des Strandes halbherzig – und zeigt damit, wie sehr Lebensqualität und Wirtschaft hängen.
Alte Probleme, neuer Zorn
El Arenal hat eine lange Geschichte: einst Hippieszene, dann touristischer Ansturm und schließlich dichte Bebauung. Viele sagen, die Struktur der Stadt habe sich verändert, die Verantwortung sei aber nie richtig verteilt worden. Sozial schwierige Lagen und erhöhte Kriminalität werden ebenfalls genannt, ohne dass die Bewohner eine einfache Lösung sehen.
Die Unterschriftensammlung soll Druck aufbauen. Statt großer Worte wünschen sich die Unterzeichner sichtbare Maßnahmen: regelmäßige Leerung der Container, schnelle Reparaturen der Gehwege, mehr Mülleimer an Touristenzugängen und konsequente Kontrolle von Vermüllung durch Passanten.
Was jetzt passieren muss
Die Gemeinde hat noch Zeit zu reagieren. Bewohner planen bereits einen Termin zur Übergabe der Listen. Es geht nicht um Show, betont ein Sprecher der Initiative: "Wir wollen keine Schlagzeilen, wir wollen saubere Straßen und Respekt vor unserem Zuhause."
Wenn Sie durch Arenal laufen, sehen Sie nicht nur Urlauber mit Sonnenhut – Sie sehen auch Menschen, die hier leben, arbeiten und sich Sorgen machen. Ob Verwaltung, Vermieter oder Besucher: ein bisschen Aufmerksamkeit würde reichen, um einen großen Unterschied zu machen.
Ich bleibe dran und berichte, sobald die Unterschriften übergeben wurden oder erste Reaktionen der Gemeinde kommen.