Müllberge am Wegesrand sorgen für Unmut
Seit einigen Wochen fällt eines sofort ins Auge, wenn man morgens Richtung Playa de Palma läuft: Säcke und Kartons türmen sich auf dem Gehweg, vor Cafés und neben Parkplätzen. Ich war heute um 8 Uhr an der Avinguda Miramar und habe gesehen, wie Möwen sich durch Plastiktüten pickten — kein schöner Anblick, vor allem nicht, wenn Touristen mit Koffern daran vorbeischieben.
Hotelierverband kritisiert Verwaltung scharf
Vertreter der Hoteliers im Küstenort sprechen offen von einem Zustand, der dem Image der ganzen Gegend schadet. Inhaltlich sind die Vorwürfe simpel: Zu wenige Leerungen, defekte Fahrzeuge, verspätete Genehmigungsverfahren für Strandservices. So hört man es in Gesprächsrunden an der Bar und im kleinen Reisebüro an der Ecke.
“Sauberkeit ist das erste, was Gäste sehen”, sagt einer der Betreiber, mit dem ich auf einen Kaffee sprach. Er bemängelt, dass Behördenantworten lange dauern und sich die Probleme so aufstauen. Nicht nur optisch, sondern auch hygienisch werde die Lage schwieriger: Ratten, unangenehme Gerüche und vermehrter Müll in der Kanalisation werden genannt.
Mehrere Betriebe berichten zudem, dass diesen Sommer Strandliegen und -schirme nicht wie gewohnt aufgestellt werden konnten, weil Genehmigungen nicht rechtzeitig vorlagen. Ob das jetzt allein an organisatorischen Pannen liegt oder an fehlendem Personal in der Verwaltung, das lässt sich nicht so leicht sagen. Fakt ist: Gäste posten Fotos von vollen Mülltonnen und beschweren sich in Bewertungsportalen.
Was fordern die Hoteliers — und was tut die Gemeinde?
Die Forderungen sind klar formuliert: regelmäßige Abfuhrzeiten, Austausch oder Reparatur der kaputten Wagen, eine unkompliziertere Abwicklung von Strandkonzessionen und eine Priorisierung von Förderanträgen für Infrastruktur. Man wünscht sich auch, dass neue Reinigungspläne öffentlich und transparent gemacht werden, damit Anwohner und Gewerbe wissen, woran sie sind.
Die Gemeinde hat auf meine Nachfrage mitgeteilt, dass man an Lösungen arbeite und einige Fahrzeuge bereits zur Reparatur gegeben wurden. Gleichzeitig sei man in Gesprächen mit übergeordneten Stellen, um Genehmigungen schneller zu bekommen. Solche Aussagen klingen gut — nur helfen sie wenig, wenn die Tüten weiterhin auf dem Bürgersteig liegen.
Ich habe an der Strandpromenade mit einer Familie aus Deutschland gesprochen: Sie sagten, sie würden wiederkommen, aber nicht an diesen Abschnitt. Kleine Stimmen, aber viele dieser Stimmen summieren sich. Für einen Ort, der vom Tourismus lebt, kann das langfristig teuer werden.
Kurzfristig braucht es mehr regelmäßige Leerungen und klare Fahrpläne — und langfristig wohl ein besseres Zusammenspiel zwischen Gemeinde, Hoteliers und der Inselverwaltung.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die lauten Beschwerden in konkrete Maßnahmen münden oder ob die Müllberge noch weiter wachsen.