Plötzlich ein Loch: Sorge um ein historisches Gebäude in Valldemossa
Am Samstagabend, gegen 20 Uhr, sahen Passanten, wie sich Staub und Bruchstücke aus dem Dach eines Nebengebäudes der Karthause lösten. Was übrig blieb, ist ein klaffendes Loch in der Außenhülle des Kapitelsaals — der Teil ist für Besucher jetzt gesperrt.
Vorsicht vor Ort: Toiletten und Außenbereich bleiben geschlossen
Die Gemeindeverwaltung reagierte schnell: Die Außentoiletten neben dem Saal wurden geschlossen und ein Sicherheitsbereich eingerichtet. Bürgermeister Nadal sagte, es sei erst einmal wichtig, Leute fernzuhalten, bis Gutachter die Stabilität beurteilt haben. Keiner will, dass Touristen oder Nachbarn durch herabfallende Teile gefährdet werden.
Wenn man Sonntagvormittag dort stand, sah man neugierige Besucher, eine Absperrung, und Anwohner, die mit den Köpfen schüttelten. Einer meinte trocken: "Das Dach sieht hier seit Jahren aus, als hätte es eine Pause nötig." Man hört das öfter in Valldemossa — Lob für den Charme, Kritik an der Substanz.
Komplizierte Besitzverhältnisse erschweren schnelle Lösungen
Die Karthause besteht nicht aus einem Eigentümer, sondern aus mehreren: Teile gehören der Gemeinde, andere dem Bistum, wieder andere stehen im privaten Besitz. Genau das macht schnelle Entscheidungen schwer. Die betroffene Bausubstanz gehört laut Angaben der Gemeinde zur kirchlichen Hand — aber an Geld und Zuständigkeiten hapert es oft.
Experten sollen die Schäden diese Woche begutachten. Bis dahin bleibt der Gang durchs Klosterviertel reduziert: keine Toiletten, kein Zugang zum betroffenen Nebengebäude, Hinweise an den Eingängen informieren die Besucher.
Wiederkehrende Warnungen der Bewohner
Nachbarn sprechen von Jahren, in denen sie Risse und bröselnde Fassaden beobachtet haben. Manche haben schon früher um Renovierungen gebeten, andere befürchten, dass Kosten und bürokratische Hürden alles verzögern werden. "Es ist nicht nur ein Loch, es ist ein Alarmsignal", sagte eine Anwohnerin und zeigte auf Flecken am Mauerwerk.
Für viele in Valldemossa steht nicht nur ein Gebäude auf dem Spiel, sondern ein Stück Identität: Der Ort lebt vom historischen Ensemble, von kleinen Läden und dem Tourismus, der hier seit Jahrzehnten Besucher anzieht. Werden Reparaturen zu lange hinausgezögert, wächst die Angst vor weiteren Schäden.
Wie es weitergeht
Die nächsten Schritte klingen pragmatisch: Techniker untersuchen Dach und Tragwerk, die Gemeinde fordert schnelle Berichte an, und das Bistum prüft finanzielle Beteiligung. Ob es sofort öffentliche Gelder oder eine private Initiative geben wird, ist offen. Für Valldemossa heißt das: Abwarten, sichern, dokumentieren — und hoffen, dass das Loch bald nur noch eine Erinnerung ist.
Wer aktuell plant, die Karthause zu besuchen, sollte sich vorab informieren — wenigstens die Hauptbereiche bleiben meist erreichbar, aber einzelne Nebengebäude können gesperrt sein. Und wer in der Nähe wohnt: Augen auf, Meldungen ernst nehmen, und lieber ein Stück Abstand halten, bis die Fachleute grünes Licht geben.