Fast 153.000 Fälle: Verborgene Tempoüberwachung bleibt Thema
\nWer morgens zur Arbeit nach Palma fährt und den Passeig Marítim entlangrollt, rechnet selten mit Blitzern hinter Hecken. Dennoch: Im letzten Jahr wurden auf den Balearen knapp 153.000 Fahrzeuge von versteckten Geschwindigkeitskontrollen erwischt. Das entspricht einem Rückgang von etwa 2,4 Prozent gegenüber 2024 — eine der wenigen Regionen in Spanien mit sinkenden Zahlen.
\n\nWas die Statistik wirklich sagt
\nDie Verkehrsbehörde registrierte im Schnitt rund 71 Anzeigen pro Straßenkilometer auf den Inseln. Klingt abstrakt? Für Ortskundige heißt das: Auf manchen Landstraßen zwischen Felanitx und Santanyí oder an schnell befahrenen Zufahrten zur Stadt gibt es häufiger überraschende Kontrollen als man denkt. Ich habe mit einem Busfahrer gesprochen, der täglich die Ma-20 nutzt: \"Manchmal steht die Polizei früh um sieben, das sieht man erst, wenn man fast vorbei ist.\"
\n\nInteressant ist der Kontrast zum Festland: Während die Balearen leicht nachgeben, kletterte die Gesamtzahl der Bußgelder in Spanien auf mehr als 5,4 Millionen Anzeigen — so viele wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. Die Einnahmen aus Verkehrsstrafen sind deutlich gestiegen.
\n\nZwischen Sicherheit und Ärger
\nFür viele Einheimische und Pendler ist das eine Zwickmühle. Auf der einen Seite steht die Sicherheit: Weniger Tempo bedeutet weniger Unfälle auf engen Strecken rund um Dörfer wie Alcúdia oder Artà. Auf der anderen Seite geht es um Vertrauen — manches Mal fühlt es sich an wie eine Fangstraße, besonders wenn die Schilder zu weit vor der Kontrolle fehlen.
\n\nEin Anwohner aus Son Sardina bringt es so auf den Punkt: \"Ich verstehe ja, dass es nötig ist, aber wenn die Kontrollen heimlich sind und niemand gewarnt wird, kommt man sich veräppelt vor.\"
\n\nWas das für Fahrer bedeutet
\nWer regelmäßig unterwegs ist, nimmt jetzt ein paar Dinge ernster: Tempo reduzieren, auf Hinweisschilder achten und in Ortsnähe die Gaspedal-Disziplin üben. Für Touristen gilt dasselbe — und ein bisschen Ruhe am Steuer kann auch den Urlaub retten.
\n\nAm Ende bleibt: Die Balearen sind nicht radikal anders als der Rest Spaniens, aber die lokale Mischung aus dichten Küstenstraßen, Touristenverkehr und engen Dorfzufahrten macht die Diskussion um versteckte Blitzer besonders spürbar. Und ja — manchmal ist es nur ein Busch, der einem das Leben teurer macht. Also: Augen auf, entspannt fahren und rechtzeitig bremsen.