Kleines Etikett, große Probleme: Warum entsorgen gefährlich sein kann
Ich habe neulich am Flughafen Palma gesehen, wie ein Tourist sein Gepäcketikett einfach in den Papierkorb vor dem Gate warf. Sonne: 35ºC, Kaffeegeruch von der Ecke bei Gate 4 — und die Szene hätte schlimmer enden können, als wir denken. Dieses Papier trägt oft mehr als nur einen Barcode. Name, Buchungscode, manchmal sogar Angaben, die genug sind, um in Ihre Reservierung zu kommen.
Was Kriminelle mit dem Etikett anfangen können
Im Strichcode und den Zahlen steht häufig der sogenannte PNR (Buchungscode). Mit ihm lassen sich bei manchen Airlines Details abrufen: E-Mail-Adresse, Telefonnummer, Rückflugdaten, manchmal sogar Kaufbetrag. Mit diesen Informationen kann jemand einen Flug umbuchen, stornieren oder sich als Passagier ausgeben. Schlimmer noch: Es gibt Berichte, dass weggeworfene Anhänger dazu benutzt wurden, falsche Entschädigungsforderungen für verloren geglaubtes Gepäck einzureichen.
Fazit: Wegwerfen ist nicht harmlos. Auch wenn es nur wie ein Zettel aussieht.
Praktische, einfache Regeln – damit Sie nicht zum Opfer werden
- Nehmen Sie das Etikett aus dem Flughafen mit nach Hause oder zum Hotel. Ein Foto reicht oft für Ihre Unterlagen, danach Papier sicher entsorgen.
- Schreiben Sie niemals Ihre Privatadresse oder Ausweisnummer auf den Anhänger. Ausnahmslos. Kein Stück Papier ist sicher.
- Zerstören Sie den Barcode: einmal knicken, zerschneiden oder zerreißen. So sind automatische Abfragen erschwert.
- Wenn Sie Müllbehälter am Flughafen nutzen: vermeiden Sie offene Papierkörbe in der Nähe von Gepäckbändern. Besser: mitnehmen und zuhause entsorgen.
- Nutzen Sie die digitale Bordkarte und prüfen Sie Ihre Buchungsbestätigung regelmäßig auf ungewöhnliche Änderungen.
Und falls etwas doch passiert?
Am besten sofort reagieren. Kontaktieren Sie die Airline, notfalls über die Hotline. Prüfen Sie Ihre E‑Mails auf Warnmeldungen. Ändern Sie Passwörter, wenn Sie den Eindruck haben, dass persönliche Daten eingesehen wurden. Und: Melden Sie beobachtete Personen, die Etiketten sammeln, dem Flughafenpersonal. Es klingt übertrieben, aber ein paar Minuten Aufwand sparen späteren Ärger – und Reisestress.
Kurz gesagt: Behandeln Sie dieses kleine Stück Papier wie eine halbwegs private Postkarte. Es kostet kaum Mühe, es sicher zu entsorgen. Und glauben Sie mir: ein paar extra Sekunden am Gepäckband sind besser als tagelange Telefonate mit dem Kundenservice.
Wenn Sie noch einen Tipp haben – schreiben Sie’s in die Kommentare. Ich sammele gerne selbst solche Anekdoten: einmal sah ich jemanden, der drei Kofferanhänger in die Tasche steckte, wahrscheinlich auf der Suche nach „glücklichen Funden“. Merkwürdig, oder?