Weil sie das erlaubte Gewicht überschreiten, müssen 55 Krankentransportwagen auf Mallorca in die Werkstatt — ein temporärer Eingriff, bis die Fahrer neue Lizenzen haben.
Zu viel auf der Waage: Warum heute 55 Krankenwagen in der Werkstatt stehen
\nAm frühen Morgen, gegen 8:30 Uhr, rollten die ersten Fahrzeuge in eine Halle am Stadtrand — nicht wegen eines Unfalls, sondern weil sie schlicht zu schwer sind. Die Balearen-Gesundheitsbehörde hat bestätigt: 55 Krankentransportwagen der neuen 061-Flotte liegen über der gesetzlichen Grenze von 3.500 Kilogramm. Und das bedeutet: Niemand mit dem normalen Autoführerschein darf sie künftig fahren.
\nWas genau passiert in der Werkstatt?
\nIn kleinen Teams werden derzeit Zusatzkomponenten wie hydraulische Hebebühnen, Verstärkungen und einige Komfortmodule vorsichtig ausgebaut. Die Idee ist pragmatisch: Material abnehmen, damit das Leergewicht wieder unter die Grenze rutscht. Mehr als ein provisorischer Eingriff, aber gezielt und mit Augenmaß. Techniker berichten, dass die Arbeiten pro Fahrzeug einige Stunden dauern — je nachdem, wie viele Extras verbaut sind.
\nNur Krankentransport, keine Notfallwagen
\nWichtig zu wissen: Betroffen sind die Krankentransportwagen, also die Fahrzeuge, die Patienten zu Terminen oder zwischen Kliniken bringen. Die schnellen Rettungswagen für Notfalleinsätze bleiben unangetastet und weiterhin einsatzbereit. Das sorgt für etwas Erleichterung bei den Leitstellen, die bereits vor Wochen Vorsichtspläne erarbeitet hatten.
\nDie Behörden nennen das Vorgehen eine Übergangslösung. Sobald die Fahrer die nötige Führerscheinklasse C1 besitzen, sollen die entfernten Teile wieder eingebaut werden. In der Praxis heißt das: erst umbauen, dann — nach Prüfung und Ausbildung — wieder zurückbauen. Der Schulungsaufwand liegt beim balearischen Arbeitsdienst SOIB; dort laufen bereits Planungen für Kurse und Fahrstunden.
\nWas bedeutet das für den Alltag?
\nFür Patientinnen und Patienten ändert sich so gut wie nichts. Termine werden weiter wahrgenommen, es gibt nur an wenigen Tagen leichte Verzögerungen, sagen Einsatzleiter. Für Fahrer bedeutet die Neuorganisation mehr Bürokratie und Lernaufwand: Wer regelmäßig solche Fahrzeuge lenkt, muss künftig eine spezielle Klasse haben — oder auf umgebaute, leichtere Wagen wechseln.
\nAm Ende ist es eine Mischung aus technischem Ärger und nüchterner Lösungssuche. Ob die Hersteller künftig höhere Toleranzen mitdenken, wird sich zeigen. Bis dahin sieht man auf Mallorca jetzt Werkstattteams, die in Ruhe schrauben — und Fahrer, die sich für die nächste Prüfung anmelden.
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