Seit September stehen neue Einsatzfahrzeuge in der Werkstatt: Mehrere Rettungssanitäter dürfen sie nicht fahren, weil die Wagen über 3,5 Tonnen wiegen. Bis eine Lösung gefunden ist, bleiben die alten Krankenwagen im Dienst.
Neue Fahrzeuge, altes Problem: Warum die Krankenwagen nicht rollen
\nMan sieht sie auf dem Hof, frisch lackiert und mit Funkantennen: die neuen Krankenwagen für Mallorca. Doch statt über die Insel zu fahren, stehen viele von ihnen seit September in Werkstätten – und das, obwohl sie eigentlich den Rettungsdienst modernisieren sollten. Die Ursache klingt banal, kratzt aber am Kern der Einsatzbereitschaft: Die Mehrheit des Fahrpersonals besitzt nicht den passenden Führerschein für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen.
\n\nWas genau schiefgelaufen ist
\nNach Angaben aus dem Rettungsdienst fehlen etwa acht von zehn Rettungssanitätern die nötigen Fahrerlaubnisse, deshalb dürfen sie die neuen Wagen nicht steuern. Die Fahrzeuge, die Ende Sommer geliefert wurden, wiegen deutlich mehr als die erlaubte Grenze und fallen damit in eine andere Führerscheinklasse. Das Ergebnis: geplante Einsparungen bei Technik und Komfort können nicht genutzt werden, stattdessen werden die Wagen in Palmas Hauptwerkstatt oder einer Außenstelle geparkt – an einem regnerischen Dienstagmorgen sah ich dort fünf von ihnen nebeneinander, Türen verschlossen, Motorhauben sauber.
\n\nPersonelle Folgen und schnelle Notlösungen
\nDie Panne hat bereits personelle Konsequenzen: Der zuständige Personalchef trat zurück, interne Gespräche laufen. Als Übergangsmaßnahme bleiben die bewährten, älteren Krankenwagen weiter im Einsatz. Das schreibt sich leichter als es klingt: Die alten Fahrzeuge sind zwar vertraut, aber anfälliger und oft lauter – gerade in engen Gassen von Stadtteilen wie Son Gotleu oder in den Bergdörfern rund um Sóller merkt man das.
\n\nWas nun geplant ist: Die Behörden prüfen, das Gewicht der neuen Fahrzeuge zu reduzieren, damit sie in die erlaubte Kategorie fallen. Alternativ würden zumindest Fortbildungen und Umstufungen für das Fahrpersonal angeboten, was aber Zeit braucht – Zeit, die im Notfall nicht immer verfügbar ist.
\n\nDie Stimmen vor Ort
\nRettungskräfte klagen über den bürokratischen Aufwand: \"Wir wollen die modernen Autos fahren, aber nicht um jeden Preis neue Prüfungen abwarten\", sagte eine Sanitäterin, die anonym bleiben wollte. Bewohner äußern Sorge um mögliche Verzögerungen im Einsatz: \"Wenn ich Hilfe brauche, zählt jede Minute\", so ein Passant am Paseo Marítimo.
\n\nGewerkschaften fordern jetzt klare Regeln: Entweder schnelle Umschulungen, finanzierte Prüfungen oder die technische Anpassung der Fahrzeuge. Bis eine dieser Lösungen greift, bleibt die Lage pragmatisch: Alt gegen Neu, bis man das Gewicht reduziert oder mehr Fahrerqualifikationen hat.
\n\nFazit
\nDie Anschaffung war gut gemeint, die Umsetzung hapert an praktischen Details. Auf Mallorca heißt das im Moment: weniger neue Technik auf der Straße und mehr Diskussionen in den Büros. Für die Menschen, die auf schnelle Rettung angewiesen sind, ist das keine abstrakte Verwaltungsgeschichte, sondern reale Unsicherheit. Hoffentlich ist die Lösung bald da – und zwar schneller als ein Werkstatttermin in der langen Liste der Aufgaben, die hier sonst noch anstehen.
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