Die spanische Delegation plant Container vor dem Fährterminal 3 in Palma: Über 600 m² sollen Duschen und medizinische Versorgung bieten. Wann es losgeht, hängt von der Hafenbehörde ab.
Containerlösung für ankommende Migrantinnen und Migranten: Was geplant ist
In Palma gibt es wieder Bewegung im Hafen. Die zentrale Regierung schlägt vor, auf einer Fläche von mehr als 600 Quadratmetern temporäre Container aufzustellen, um Menschen, die mit kleinen Booten ankommen, zunächst unterzubringen. Geplant sind nicht nur Aufenthaltsbereiche, sondern auch Duschen und einfache medizinische Versorgung – ganz pragmatisch, ohne großen Schnickschnack.
Wo genau und wer baut?
Die vorgesehenen Einheiten sollen vor dem Fährterminal Nr. 3 errichtet werden. Für den Betrieb ist das öffentliche Unternehmen Tragsa vorgesehen, das bereits Erfahrung mit ähnlichen Einsätzen hat. Allerdings liegt die Umsetzung in der Schwebe: Die Delegation der Zentralregierung wartet noch auf eine befristete Nutzungsfreigabe durch die Hafenbehörde der Balearen (APB). Solange die Unterschrift fehlt, bleibt alles auf dem Papier.
Finanzierung und Kontext
Die Regierung hat für die Verstärkung der humanitären Hilfe auf den Balearen knapp sieben Millionen Euro bereitgestellt und am Dienstag einen Ausnahmezustand für die Migrationslage ausgerufen. Das erklärt, warum jetzt schnell eine pragmatische Lösung gesucht wird: In den letzten Wochen sind wieder zahlreiche Boote an Land gegangen, die sogenannte Mallorca-Route ist auffällig häufiger genutzt worden.
Ich bin öfter am Passeig Mallorca unterwegs und höre dieselben Sorgen: Hafenarbeiter, ein paar Fischer und Ehrenamtliche, die nachts Leute versorgen – alle sagen: Wir brauchen Ordnung, und zwar rasch. Gleichzeitig wünschen sich Anwohnerinnen und Anwohner klare Informationen, damit nicht plötzlich Container auftauchen, über die niemand Bescheid weiß.
Offene Fragen bleiben
Wichtig zu wissen: Es gibt noch keinen Starttermin. Die Dienststellen sprechen von einer Interimslösung für Wochen oder Monate, je nachdem, wie schnell bürokratische Hürden genommen werden können. Ebenfalls unklar bleibt, wie lange Menschen dort bleiben sollen, und wie die Zusammenarbeit mit Sozialdiensten und Gesundheitsämtern konkret aussehen wird.
Für Palma ist das kein neues Thema, aber es bleibt ein empfindliches: Die Balance zwischen humanitärer Pflicht, lokaler Infrastruktur und öffentlicher Wahrnehmung ist schwer zu halten. Wer am Hafen arbeitet, merkt, wie schnell die Lage kippen kann – und wie wichtig pragmatische Details sind: Stromanschlüsse, Abwasser, Schichtpläne für Betreuungspersonal.
Ich werde weiter nachfragen und melden, sobald die APB unterschrieben hat oder konkrete Aufbauarbeiten beginnen. Bis dahin bleibt es ein Abwarten mit einem Hauch Bürokratiefrust – und dem festen Willen vieler, vor Ort menschenwürdig zu helfen.
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