Plötzlich klarere Regeln: Airbnb sagt illegale Anzeigen den Kampf an
Letzte Woche saß ich mit einem Kaffee an der Plaça del Mercat und hörte, wie zwei Vermieter über ein Treffen auf Ibiza sprachen. Die Botschaft war einfach: Ab Mitte Oktober will Airbnb Anzeigen ohne offizielle Registrierungsnummer von den Portalen entfernen — zunächst auf Ibiza, dann auch auf Mallorca, Menorca und Formentera.
Was genau soll passieren?
Die Plattform hat zugesagt, Listings, die nicht die vorgeschriebene Registrierungsnummer haben, aus dem Angebot zu nehmen. Das betrifft nicht nur offensichtlich fragwürdige Unterkünfte wie Zelte oder Boote, sondern vor allem Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, die ohne Genehmigung an Touristen vermietet werden.
Die Regierung der Balearen weist darauf hin, dass es bereits erste Erfolge gab: Auf Ibiza wurden laut Behörden mehrere tausend Inserate entfernt, viele Übernachtungen verlagern sich dadurch in regulierte Betriebe. Das klingt erstmal gut, vor allem für Nachbarn, die Ruhe wollen, und für Hoteliers, die sich benachteiligt fühlen.
Warum das auch für Mallorca wichtig ist
Ende August sorgte eine Untersuchung für Aufsehen: Auf Mallorca soll etwa jede vierte angebotene Immobilie gar nicht die nötigen Genehmigungen haben — das entspricht nach Behördenangaben mehreren tausend Wohnungen und über 40.000 Betten im Monatsdurchschnitt. Wenn das stimmt, ist das ein riesiges Luftloch im System.
Für Anwohner bedeutet die neue Welle der Kontrolle weniger Lärm in den Gassen von Palma, weniger kurzfristigen Ein- und Auszug auf der Calle Sant Miquel morgens um 7. Für verantwortungsvolle Vermieter heißt es: Bewerben Sie Ihre Unterkunft sauber und mit gültiger Nummer, sonst verschwindet das Inserat.
Worauf man achten sollte
Prüfen: Wenn Sie eine Ferienwohnung buchen, fragen Sie nach der Registrierungsnummer. Seien Sie skeptisch bei Angeboten, die sehr billig sind oder nur per Nachricht gebucht werden sollen. Und: Die Maßnahme ist ein Schritt, kein Allheilmittel. Illegale Anbieter werden vielleicht ihre Anzeigen verschleiern oder auf andere Plattformen ausweichen.
Ein kleiner Rat aus dem Alltag: Wenn Ihr Nachbar plötzlich jeden Freitag Gäste hat und die Mülltonnen voll sind, hilft oft ein Gespräch oder ein Anruf bei der Gemeinde, bevor die Dinge eskalieren.
Ob das alles reibungslos klappt, bleibt abzuwarten. Die angekündigte Löschung ab Oktober ist ein klares Signal — aber der Teufel steckt wie immer im Detail.