Was passiert ab Oktober auf Mallorca?
\nSo einfach lässt sich die Sache zusammenfassen: Ab Mitte Oktober will Airbnb alle Ferienwohnungen aus dem Angebot nehmen, die ohne gültige Registrierungsnummer oder ohne Genehmigung vermietet werden. Die Anordnung kommt auf Druck aus Madrid und mit Unterstützung der Balearenregierung und des Consell de Mallorca. Wer auf den Portalen keine VUT-Nummer oder entsprechende Eintragung vorweisen kann, muss damit rechnen, dass das Inserat verschwindet.
\n\nWarum jetzt?
\nDie Behörden sehen in den nicht registrierten Angeboten ein ernstes Problem. Manche Schätzungen vom Inselrat sprechen davon, dass rund 40 Prozent der Inserate auf Mallorca nicht den Vorschriften entsprechen. Auf Ibiza wurden schon mehr als 2.800 Listings entfernt – das hat die Debatte hier noch einmal befeuert. Für viele Anwohner ist das eine kleine Genugtuung: Lärm, unerlaubte Umbauten und wechselnde Gäste in Wohnvierteln gehören für manche Stadtteile seit Jahren zum Alltag.
\n\nWie reagieren Gastgeber und Gäste?
\nIch habe mit mehreren Vermietern in Palma gesprochen: Ana aus Santa Catalina erzählt, sie habe vor Jahren Zeit und Geld in eine Renovierung gesteckt und würde jetzt ihre Nummer bereithalten – «alles korrekt, sagt der Steuerberater», meinte sie lachend. Andere sind verunsichert: Manche Kleinvermieter haben keine Ahnung, welche Nummer genau auf die Anzeige gehört oder wie schnell sie die Voraussetzungen erfüllen können.
\n\nTouristen könnten kurzfristig Buchungen verlieren oder umgebucht werden. Plattformen kündigen zwar Unterstützung an, aber die Praxis ist oft komplizierter: Ärger, wenn eine Familie zwei Wochen vor Anreise abgesagt wird, hat dann nicht nur der Gastgeber.
\n\nWas bedeutet das für die Insel?
\nAuf der einen Seite ist da die Erwartung: Mehr bezahlbarer Wohnraum für Einheimische, weniger illegale Vermietung in reinen Wohnvierteln. Auf der anderen Seite sind Hotels, Restaurants und Exkursionen besorgt, weil gerade in der Nebensaison viele Gäste über Privatanbieter kommen. Kurzfristig dürfte es Unruhe geben, mittelfristig aber auch eine saubere Datenlage für Planer und Behörden.
\n\nPraxis-Tipp für Gastgeber: Prüft jetzt eure Registrierungsunterlagen, aktualisiert Inserate und kontaktiert die Plattform. Für Mieter: Achtet auf die offizielle Registrierungsnummer im Angebot und fragt im Zweifel nach. Wer in einer Ferienwohnung lebt oder vermietet, sollte die Regeln kennen – das erspart Stress im Oktober.
\n\nDas wird kein Spaziergang. Aber es ist ein Schritt, den viele hier auf der Insel seit Jahren fordern. Ob er alles löst? Wohl kaum. Aber die Uhr tickt: Mitte Oktober werden wir sehen, wie viele Einträge tatsächlich verschwinden – und wie viele Gastgeber rechtzeitig nachrüsten.