Angela, 50, aus der Nähe von Stuttgart, taucht ohne Gerät und holt in wenigen Minuten Beutelweise Müll aus den Buchten an Mallorcas Küste. Eine kleine Tat mit großer Wirkung.
Ein Mensch, eine Taucherbrille und ein Netzbeutel: So beginnt eine kleine Reinigung
Am späten Vormittag, wenn die Sonne schon etwas wärmt und die Boote noch nicht überall unterwegs sind, zieht Angela ihre Flossen an und springt ins Wasser. Nicht mit Sauerstoffflasche, sondern mit Luft in der Lunge und einer einfachen Mission: Müll aus dem Meer fischen. Sie sagt selbst, es dauert manchmal nur ein paar Minuten, bis ihr Netz voll ist.
Warum sie das macht
Die 50-Jährige aus der Nähe von Stuttgart kommt seit über drei Jahrzehnten nach Mallorca. Die Insel sei für sie ein Kraftort, erklärt sie zwischen einem Atemzug und dem nächsten. „Hier denke ich klarer“, sagt sie, „und wenn ich etwas zurückgeben kann, tue ich das gern.“
Sie ist ausgebildete Freitaucherin und bevorzugt die kleinen Buchten an der Ostküste: klares Wasser, seichte Riffe, viele Fische. Dort, so erzählt sie, findet sie Plastikplanen, Dosen, Glas und oft genug kleine Plastikteile, die beim Schnorcheln nicht gleich auffallen. Alles landet in ihrer sogenannten Trashbag, einem Netzbeutel, den sie nach dem Tauchgang an Land fachgerecht entsorgt.
Das Problem ist größer als eine einzelne Person
Schätzungen zufolge gelangen jährlich große Mengen Kunststoff ins Mittelmeer: Mikroplastik in sechsstelligen Tonnen und insgesamt mehrere Hunderttausend Tonnen sichtbarer Abfälle. Das liegt auch daran, dass das Meer zwischen den Ländern relativ geschlossen ist und Partikel deshalb nicht so leicht verwehen. Öffentliche Reinigungsaktion zeigen etwas Wirkung: In diesem Sommer haben staatliche Dienste nach eigenen Angaben zwischen Mai und September rund 37 Tonnen Abfall aus dem Balearischen Meer gezogen – Mallorca war dabei die Insel mit dem größten Anteil.
„Das macht sogar Spaß“ – und ist simpel
Angela vergleicht ihre Arbeit mit dem Ringe-Sammeln im Schwimmbad als Kind. Sie braucht nicht viel: Taucherbrille, Flossen, Handschuhe und eben den Netzbeutel. „Wer schnorcheln kann, kann auch Müll aufsammeln“, sagt sie. Ein paar Schnorchelminuten genügen oft, um eine volle Tüte zu bekommen.
Ihr Appell ist praktisch: Nicht warten, bis andere es tun. Beim nächsten Badeausflug eine Zange oder eine Tüte mitnehmen, am Strand ein paar Plastikteile aufheben, am Hafen in den vorgesehenen Containern entsorgen. Kleine Gesten, sagt Angela, summieren sich.
Ein Aufruf an Einheimische und Besucher
Wer Lust hat, kann sich mit Angela und anderen Freiwilligen vernetzen – lokale Gruppen gibt es, man muss nur nachfragen. Und wenn Sie morgen an einem ruhigeren Morgen an den Strand gehen: schauen Sie genau hin. Ein Eimer, ein Handschuh, ein kurzer Tauchgang von ein, zwei Minuten können helfen. Mallorca bleibt schön, wenn wir es zusammen sauber halten.
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