Jürgen Drews und seine Frau trennen sich von ihrem Haus in Santa Ponça. Ein Stück Ballermann‑Geschichte wechselt den Besitzer — und die Bucht verändert sich sachte weiter.
Ein Abschied in Sonntagslaune: Jürgen Drews verkauft Haus in Santa Ponça
Zwischen dem Geruch von gebratenem Fisch, dem entfernten Klirren von Café‑Tassen und dem gelegentlichen Pfeifen einer alten Schlagermelodie wird in Santa Ponça gerade ein Kapitel zugeschlagen. Jürgen Drews und seine Frau Ramona haben entschieden: Das Haus im Südwesten Mallorcas steht zum Verkauf. Für die Nachbarn an der Promenade bedeutet das vor allem eines — Veränderung, leise und allmählich, wie die Flut, die abends die Bucht füllt.
Warum geht der Vorhang zu?
Keine dramatischen Szenen, kein großer Abschiedstanz. Ramona erklärte kürzlich in München, dass das Paar zunehmend mehr Zeit auf dem Festland und in den Bergen verbringe. Das Haus werde kaum noch genutzt, Aufwand und Nutzen stünden nicht mehr im Verhältnis. So sachlich kann Abschied klingen — wie ein Koffer, den man nach Jahren endlich ausmistet: Erinnerungen bleiben, das Möbelstück muss raus.
Für viele Mallorquiner wirkt die Entscheidung fast symbolisch. Drews, der lange das Bild vom Ballermann mitprägte, zieht sich Stück für Stück aus dem Rampenlicht zurück. Das Haus war mehr als vier Wände: ein Treffpunkt nach Konzerten, ein Hintergrund in Sommerspots, ein Stück Popkultur zwischen Sonne und Pinien, die auch die 30. Geburtstagsfeier seiner Tochter Joelina im Gedächtnis hält.
Ein Rückzug, kein Abschied
Wichtig zu betonen: Das ist kein endgültiges Adieu an die Insel. Drews selbst schließt einzelne Auftritte nicht aus, spricht aber nicht von einem großen Comeback. Kleine, ausgewählte Einsätze — etwa für Wohltätigkeitsveranstaltungen oder besondere Feiern — sind denkbar. Ende September kehren die beiden sogar zurück, um mit der Familie den 30. Geburtstag der Tochter Joelina zu feiern. Mallorca bleibt also im Privatalbum, wenn auch das Familienhaus vielleicht bald einem neuen Alltag Platz macht.
Was bedeutet das für Santa Ponça?
Auf den ersten Blick verliert die Bucht eine prominente Adresse. Auf den zweiten Blick eröffnet sich Raum für Neues: Junge Familien, Paare aus dem europäischen Ausland oder Einheimische, die wieder in die Stadtkerne zurückkehren wollen — alle könnten der Nachbarschaft neue Gerüche, Stimmen und Rituale mitbringen. Das Mosaik der Strandpromenade verändert sich ständig: Sonnenschirme, Bootsverleiher, das abendliche Blätterrascheln der Olivenbäume. Ein Hauswechsel gehört dazu, wie der Kinderflohmarkt in Santa Ponça, der mehr ist als nur Schnäppchenjagd.
Und auch ökonomisch ist das nicht uninteressant: Verkaufsumschläge wie dieser bringen Bewegung auf den lokalen Immobilienmarkt und schaffen Chancen für behutsame Modernisierung, nachhaltige Renovierungen oder langfristige Vermietung — je nachdem, wer den Schlüssel zuletzt dreht. Für Santa Ponça kann das bedeuten, den Rhythmus etwas zu beruhigen oder neue, dauerhafte Bewohner zu gewinnen.
Die Insel bleibt — mit neuen Melodien
Natürlich, ein Stück Ballermann‑Nostalgie geht mit. Aber Mallorca ist weniger ein Denkmal als ein lebendiger Ort: Märkte, Schulen, Bars und Nachbarschaften gestalten die Insel täglich neu. Die Bucht von Santa Ponça wird weiterhin in der Abendsonne glitzern, die Möwen werden ihr Repertoire nicht ändern, und irgendwo im Hintergrund bleibt die klirrende Erinnerung an einen Refrain, den viele hier mitsummten.
Wer weiß — vielleicht renoviert eine junge Familie den Garten, pflanzt Lavendel und Obstbäume, und die Stimme von Drews erklingt künftig nur noch von einem alten Plattenspieler an lauen Sommerabenden. Das wäre kein Verlust, eher eine sanfte Übergabe: Ein Promi‑Haus wechselt den Besitzer, Mallorcas Alltag bleibt und zeigt erneut seine Fähigkeit, Alt und Neu miteinander zu verweben.
Ein Stück Popkultur verlässt die Insel zwar, doch Santa Ponça bleibt lebendig — mit neuen Geschichten, neuen Gästen und dem vertrauten Rauschen des Meeres.
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