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Notunterkünfte aus Pappe und Holz: Neue Elendslager wachsen bei Playa de Palma

Notunterkünfte aus Pappe und Holz: Neue Elendslager wachsen bei Playa de Palma

14.08.2025
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Rund um Can Pastilla und die Hotelmeile entstehen immer mehr provisorische Behausungen. Anwohner berichten von Müll, Grillrauch und Sorge um vulnerable Menschen.

Ausweichquartiere zwischen Autobahn und Hotelzone

In den letzten Wochen habe ich häufiger am Rande von Can Pastilla vorbeigefahren und etwas gesehen, das man nicht so leicht ausblendet: Hinter einem verfallenen Sportplatz und entlang der Ma-19 sprießen Zelte, Bretterverschläge und Provisorien aus Karton aus dem Gestrüpp – nicht weit von den Touristenbussen und den Strandpromenaden.

Kein sicherer Platz zum Schlafen

Die Hitze spielt dabei eine Rolle: Viele Menschen ziehen in die dünne Vegetation, um tagsüber Schatten zu finden und nachts bei kühlerer Luft im Freien zu schlafen. Ich habe Decken, Kochtöpfe, halb aufgegebene Betten und die typischen Reste von improvisierten Küchen gesehen. Für die Leute dort ist das keine Wahl, sondern das kleinere Übel – oft weil es an anderen, sicheren Schlafplätzen fehlt oder weil Arbeitswege in die Hotels kurz bleiben sollen.

Müll und Gerüche sind allgegenwärtig. Essensreste, kaputte Plastikboxen und sperrige Kartonagen liegen an verlassenen Grundstücksgrenzen. Nach einem Abendspaziergang roch es dort oft nach Grillrauch und Abfall – ein Anblick, der Anwohnern und Spaziergängern Sorge bereitet. Einige Nachbarn berichten von Lärm in den frühen Morgenstunden, andere von der Angst, dass Brände entstehen könnten.

Was die Behörden und Helfer tun

Die Stadtverwaltung verspricht Kontrollen, soziale Dienste werden vereinzelt aktiv. Gleichzeitig sagen lokale Hilfsorganisationen, dass die Kapazitäten begrenzt sind: Notunterkünfte sind voll, Beratungsstellen überlaufen. Freiwillige verteilen Wasserflaschen und Hygieneartikel, aber das reicht nur punktuell.

Wer einen Blick riskiert, sieht das Dilemma der Insel: Auf der einen Seite die Hotelzone mit ihren leuchtenden Fassaden, auf der anderen Seite Menschen, die kaum Schutz haben. Es ist kein Problem, das man wegwischen kann – es braucht konkrete Schlafplätze, regelmäßige Hilfe und vor allem langfristige Lösungen für Wohnungs- und Erwerbslosigkeit.

Ich werde weiter beobachten und mit Anwohnern sprechen. Inzwischen bleibt die Hoffnung, dass heiße Tage nicht in heißere Konflikte umschlagen.