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Palma meldet Rekordzahl an Menschen ohne Wohnung – Helfer schlagen Alarm

Palma meldet Rekordzahl an Menschen ohne Wohnung – Helfer schlagen Alarm

12.09.2025
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In Palma steigt die Zahl der Obdachlosen auf einen neuen Höchststand. Viele Betroffene arbeiten, finden aber wegen explodierender Mieten keine Wohnung.

Mehr Menschen auf der Straße – und das mitten in Palma

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Wenn man morgens durch die Altstadt läuft – an der Plaça del Mercat oder entlang des Paseo Marítimo – sieht man derzeit mehr Menschen mit Decken und Gepäck als noch vor ein paar Jahren. Die mobile Einheit des Roten Kreuzes berichtet, dass sie in diesem Jahr bereits fast 2.000 Personen betreut hat – mehr als in einem kompletten Vorjahr. Helferinnen und Helfer, die ich am Rand von La Lonja getroffen habe, sind sichtbar erschöpft: \"Täglich kommen neue Fälle dazu\", sagt María, eine freiwillige Helferin, und schiebt den Kaffeebecher zur Seite.

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Arbeit, aber keine Wohnung

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Das Besorgniserregende: Viele der Betroffenen haben ein Einkommen oder sogar regelmäßige Jobs. Handwerker, Servicekräfte, Familienväter – sie alle geraten trotzdem ins Nichts, weil die Mietpreise in Palma in den letzten Monaten weiter angezogen haben. Wohnungen sind knapp, Kautionen und Provisionen verschlingen das wenige Ersparte. Auch Familien mit Kindern stehen auf den Wartelisten der Sozialämter.

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Hilfsangebote stoßen an ihre Grenzen

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Die städtischen Notunterkünfte sind oft voll, temporäre Programme laufen auf Sparflamme. Mobile Teams verteilen Decken und warme Mahlzeiten, bringen Menschen zu Tagesstätten und vermitteln medizinische Hilfe. Trotzdem berichten Helfer, dass die Ressourcen nicht reichen – besonders, wenn die Nächte kälter werden. In Vierteln wie El Terreno oder Portixol werden die Lager und Schlafplätze häufiger sichtbar, sagt ein Betreuer, der seit Jahren im Einsatz ist.

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Politische Vorschläge liegen auf dem Tisch: kurzfristige Umwandlung leerstehender Wohnungen in Sozialwohnungen, temporäre Mietobergrenzen und stärkerer Druck auf große Wohnungsanbieter. Doch Änderungen brauchen Zeit, und die Menschen auf der Straße brauchen sie jetzt.

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Was Nachbarn und Besucher tun können

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Manches hilft sofort: warme Kleidung, Konserven, oder ein Hinweis an die Beratungsstellen. Lokale Initiativen koordinieren Spenden und suchen Räume für Übergangsunterkünfte. Wer mithelfen möchte, findet Ansprechpartner bei Wohlfahrtsverbänden und gemeinnützigen Projekten in Palma – und oft reichen schon wenige Stunden Freiwilligenarbeit, um jemanden an einem schlechten Tag zu stützen.

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Fazit: Die Situation ist ernst und wächst weiter. Palma braucht kurzfristige Lösungen für die akute Not und längerfristige Strategien gegen die Ursachen: leerstehende Wohnungen, steigende Mieten und zu wenige Sozialwohnungen. Bis dahin bleiben Ehrenamtliche, mobile Teams und Nachbarschaften die erste Anlaufstelle für Menschen ohne Dach über dem Kopf.