Stadthandwerker statt Großbaustelle: Kleine Eingriffe, große Wirkung
\nAm späten Vormittag sieht man in Palma manchmal die Männer mit Eimern und Leitern die Straßen hoch- und runterlaufen. In den letzten Wochen waren sie öfter bei unseren Sportplätzen zu sehen: keine lauten Kräne, kein Abrisslärm — eher gezielte Reparaturen. Das Rathaus hat knapp über 44.000 Euro in mehrere Anlagen gesteckt, um Löcher zu stopfen, Dächer abzudichten und unspektakuläre, aber wichtige Arbeiten zu erledigen.
\nSon Hugo: Ein trockenes Becken, endlich
\nBeim städtischen Schwimmbad Son Hugo wurde das Dach erneuert beziehungsweise abgedichtet. Wer dort schon einmal zum Kindertraining war, kennt das Geräusch: bei Regen tropft es in der Halle, Pfützen auf den Gängen, Trainer, die Handtücher schütteln. Das gehört jetzt hoffentlich der Vergangenheit an. Die Leute vor Ort sagen, das sei eine der dringendsten Maßnahmen gewesen — logisch, Wasser und Technik vertragen sich selten gut.
\nSon Cladera und Plaza de los Patines: Sauberer, heller, freundlicher
\nIn Son Cladera und an der Plaza de los Patines gingen die Arbeiter gegen Graffiti vor, strichen Wände und renovierten Spiel- und Sportflächen. Es sind keine glamourösen Projekte, keine neuen Tribünen, aber die Farbe macht viel: Bänke sehen wieder einladend aus, Tore quietschen weniger und die Laufbahn wirkt nicht mehr wie aus den Achtzigern.
\nEin Jugendtrainer, den ich auf der Plaza traf, meinte halb im Scherz: „Man merkt erst, wie schön etwas ist, wenn es nicht mehr nach Abstellkammer aussieht.“ Er will nun wieder mehr Jugendgruppen zum Training bringen — offenbar wirkt ein bisschen Farbe auch sozial.
\nWarum das wichtig ist
\n44.000 Euro sind für eine Stadthaushaltssache vielleicht keine riesige Summe. Für Nutzerinnen und Nutzer der Anlagen können die Maßnahmen aber den Unterschied machen zwischen geschlossenem Sportprogramm bei schlechtem Wetter und normalem Trainingsbetrieb. Saubere, intakte Plätze ziehen mehr Menschen an, das ist auch eine kleine Investition in Gesundheit und Gemeinschaft.
\nOb und wie oft solche kleinen Instandsetzungen künftig durchgeführt werden, bleibt abzuwarten. Klar ist: die Stadtverwaltung hat dieses Jahr auf praktische Probleme gesetzt statt auf große Versprechungen. Für Anwohner, Eltern und die Kinder, die hier rennen, springen und schwimmen, ist das eine gute Nachricht — vielleicht nicht spektakulär, aber handfest.
\nWas zu tun bleibt: regelmäßige Pflege, genügend Budget für Wartung und vor allem: Zuhören. Die Nutzer wissen oft genau, wo es drückt — man muss ihnen nur zuhören.