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Palma im Stau: Wenn Wolken die Stadt überfluten

Palma im Stau: Wenn Wolken die Stadt überfluten

23.09.2025
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Ein grauer Dienstag verwandelt Palmas Straßen in Parkplätze: Buswarteschlangen, verstopfte Parkhäuser und volle Cafés sorgen für Gesprächsstoff bei Einheimischen und Gästen.

Kurzurlaub oder Stadt-Marathon? Palma kämpft mit vollen Straßen

Am späten Vormittag zog eine Wolkenschicht über Palma, und was dann folgte, kennt man hier inzwischen zur Genüge: Innerhalb einer Stunde füllten sich die Parkplätze am Paseo Mallorca und an der Uferpromenade, die Busse Richtung Playa de Palma waren rappelvoll und an den Haltestellen bildeten sich lange Schlangen.

Polizisten schoben sich zwischen stehenden Autos hindurch, regelten den Verkehr ganz klassisch mit Handzeichen und warnenden Pfiffen. Gegen 11:30 Uhr stockte es auf der Avinguda d'Argentina, an der Einfahrt zum Parkhaus vor der Altstadt saß eine Schlange von Mietwagen, die Fahrer suchten ratlos nach einer Lücke. Ein älterer Taxifahrer sagte auf halbem Weg: „So etwas gibt’s nur, wenn die Sonne ausfällt — dann zieht’s alle rein in die Stadt.“

Was Besucher und Händler sagen

In einer Bäckerei an der Plaça Major drängten sich Touristen um Croissants, im Fenster lag bereits das Schild „Keine Plätze mehr“. Für Gastronomen ist so ein grauer Tag ein kleiner Segen: Frühstück und Mittag füllen die Tische, Souvenirläden verbuchen mehr Verkäufe als an sonnigen Strandtagen.

Die Kehrseite? Anwohner berichten von lautem Hupen, erschöpften Lieferdiensten und überfüllten Gehwegen. „Man merkt, dass die Balance nicht leicht ist“, erzählt eine Bewohnerin aus Santa Catalina. „Die Stadt lebt von Besuchern — aber wenn alles zusammenkommt, wird es eng.“

Ein wiederkehrendes Phänomen

Dieses Muster wiederholt sich immer dann, wenn das Wetter zu kühl oder zu unbeständig ist, um am Meer zu bleiben. Mietwagen werden aus Hotels geholt, Familien steuern Museen und Einkaufsstraßen an, und die innerstädtischen Verkehrsadern verwandeln sich schnell in Drängelzonen.

Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass zusätzliche Verkehrskontrollen und Hinweise für Busreisende geplant sind, um Staus zu reduzieren. Kleine Maßnahmen, wie mehr temporäre Haltezonen oder verstärkte Informationen an Hotels, könnten kurzfristig helfen — langfristig braucht Palma aber bessere Verknüpfungen zwischen Parkflächen, ÖPNV und Fußwegen.

Am Nachmittag riss der Himmel wieder etwas auf, die Schlangen lösten sich, und auf einer Bank am Passeig sah man die letzten Besucher müde, aber zufrieden die Sonne genießen. Ein typischer Tag auf Mallorca: ein bisschen Stress, ein bisschen Geschäft — und am Ende meistens doch noch Platz für einen Café con leche.