Ryanair zieht sich aus vielen Regionalflughäfen Spaniens zurück
Es sind keine kleinen Anpassungen: Die Airline kündigt an, schon im kommenden Winter deutlich weniger Sitzplätze auf regionalen Flughäfen in Spanien anzubieten — die Rede ist von rund einer Million weniger Sitzen. Die Begründung: steigende Gebühren und ein Geschäftsmodell, das nur dort funktioniert, wo Rendite winkt.
Warum das passiert
Hintergrund ist eine von Aena geplante Gebührenerhöhung, die pro Passagier spürbar teurer werden soll. Ryanair sagt, dass viele Regionalflughäfen ohnehin kaum ausgelastet sind und man deshalb Kapazitäten bündelt. Aena steht als Betreiber weiter mehrheitlich unter staatlicher Kontrolle; in der Debatte geht es jetzt um Wettbewerbsfähigkeit und Kostenstruktur.
Was das für Mallorca konkret heißt
Direkt betroffen sind zwar vor allem kleinere spanische Zielflughäfen, doch Folgen spürt auch Palma: Weniger Anschlussverbindungen vom Festland können längst nicht nur Pauschaltouristen treffen. Ich habe am Vormittag am Passeig kurz mit einem Taxifahrer geplaudert — er sorgt sich um die Nachsaison: "Wenn die Flüge weniger werden, sind viele Restaurants und kleine Hotels die Verlierer", sagt er.
Betroffene Routen sind unter anderem Verbindungen nach Zaragoza, Madrid, Barcelona und Sevilla — Strecken, die Ryanair von Mallorca aus bisher bedient hat. Für Geschäftsreisende, Familien und spontane Kurztrips könnte das weniger Auswahl und höhere Preise bedeuten.
Wer profitiert — und wer verliert?
Große Drehkreuze mit vielen Flügen werden wahrscheinlich stabil bleiben. Regionalflughäfen und ihre Dienstleister, aber auch kleine Beherbergungsbetriebe auf dem Festland, dürften am stärksten unter den Einschnitten leiden. Die Airline erklärt, sie investiere dort, wo die Rendite stimmt — das klingt kalt, trifft aber in der Praxis schnell Existenzen.
Mein Eindruck als jemand, der täglich am Flughafen vorbeikommt: Die Stimmung ist zwiegespalten. Manche Geschäftsleute erwarten klarere Jahrespläne, andere befürchten eine dauerhafte Einschränkung der Erreichbarkeit Spaniens von und nach Mallorca.
Was jetzt zu tun wäre
Politik und Flughafengesellschaften stehen vor der Aufgabe, Gebührenstrukturen zu überdenken und kleinere Flughäfen attraktiver zu machen — ohne die großen Knotenpunkte zu schwächen. Sonst droht eine Verlagerung zu anderen Anbietern oder ein langfristiger Rückgang von Kurzstreckenverbindungen.
Ob das im Winter spürbar wird, hängt jetzt von Verhandlungen, dem Ticketverkauf und der Nachfrage in der Nachsaison ab. Für Leute, die flexibel buchen müssen: Ein Blick auf alternative Verbindungen und frühes Planen kann helfen, Überraschungen zu vermeiden.
Fazit: Für Mallorca ist es ein Warnsignal: Selbst wenn die Airline zuerst regionale Airports trifft, merkt die Insel die Nebenwirkungen. Und ja — am Flughafen plaudert man jetzt wieder über Fliegerpläne statt über das Wetter.