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Ryanair droht mit weiteren Kürzungen – Was das für Mallorca bedeutet

Ryanair droht mit weiteren Kürzungen – Was das für Mallorca bedeutet

12.09.2025
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Die Billigairline kündigt massive Sitzplatzreduzierungen in Spanien an. Für Mallorca heißt das: weniger Direktverbindungen, stärkerer Wettbewerb um Strecken und Unsicherheit für die kommende Sommersaison.

Ryanair kündigt neue Einschnitte an – auch Mallorca im Blick

Am späten Vormittag in Palma, beim Stammtisch im kleinen Café an der Plaça, hörte ich es zuerst: Die Airline will offenbar wieder kräftig streichen. Keine Gerüchteküche, sondern eine klare Ansage vom Chef selbst. Konkret geht es um deutlich weniger Sitzplätze in Spanien für die nächste Sommersaison – eine Größenordnung, von der hier auf der Insel viele direkt betroffen sein könnten.

Worum geht es genau?

Die Fluggesellschaft plant, ihr Angebot zu reduzieren und spricht von einer Verringerung um etwa eine Million Sitzplätze im spanischen Sommerprogramm. Gleichzeitig hat der Betreiber der spanischen Flughäfen die Gebühren erhöht — um rund 6,5 Prozent, was pro Passagier knapp 0,70 Euro mehr bedeuten würde. Das mag auf den ersten Blick nach wenig klingen, in der Summe aber verändert es die Kalkulation der Billigflieger.

Vor Ort spürt man die Unsicherheit: Reisebüros in El Arenal melden Anfragen, Hotels prüfen Umlagen, und manche Veranstalter überlegen, alternative Verbindungen zu bewerben. Die Insel ist auf direkte Flüge angewiesen; für viele Feriengäste entscheidet die Verbindung über den Urlaubsort.

Wer füllt die Lücken?

Interessant: Wo ein Anbieter zurückzieht, sehen andere Chancen. Carrier wie Iberia, Vueling oder Wizz Air haben bereits angekündigt, Kapazitäten an Flughäfen zu erhöhen, die eine low-cost-Airline verkleinert. Ziele wie Santiago, Vigo oder Teneriffa Nord stehen da beispielhaft — und natürlich wird man beobachten, ob sich ein ähnliches Muster auch auf Mallorca wiederholt.

Staatliche Unterstützung und Streckenverpflichtungen

Ein weiterer Punkt, den kaum jemand vergisst: In den vergangenen Jahren flossen Milliarden an Fördergeldern und Werbeverträgen, damit bestimmte Strecken bedient werden. Seit 2020 beziffert sich die Unterstützung für eine einzelne Airline in mehreren Regionen auf mindestens 42 Millionen Euro. Das setzt Erwartungen — und führt zu Diskussionen, wenn Strecken reduziert werden.

Auf der Straße hört man gemischte Stimmen: Einige Anwohner sagen, weniger Flüge wären für den Alltag sogar eine Erleichterung; Geschäftsleute und Hoteliers sehen dagegen kurzfristig Probleme bei der Buchungslage.

Was bedeutet das für Reisende und Inselwirtschaft?

Im Kern heißt eine Reduktion: weniger Direktflüge, mehr Umsteigeverbindungen, mögliche Preissprünge auf beliebten Strecken. Für Mallorca konkret kann das bedeuten, dass bestimmte Verbindungen seltener werden oder dass andere Airlines mit teils höheren Preisen einspringen. Die Unsicherheit bleibt bis zur finalen Sommerplanung.

Mein Tipp aus der Praxis: Früh buchen, flexible Tickets prüfen und bei der Urlaubsplanung Alternativen im Hinterkopf behalten — Fähre, Umsteigeverbindung oder andere Abflughäfen können plötzlich attraktiv werden.

Am Ende ist es ein Wechselspiel aus Kosten, Politik und Wettbewerb. Ob Palma direkt betroffen ist, hängt nun an Entscheidungen, die in Madrid und den Büros der Airlines fallen. Hier auf der Insel bleiben wir aufmerksam — und erinnern uns daran, dass Reisefreiheit und Erreichbarkeit nicht selbstverständlich sind.