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Politischer Schlagabtausch: Subventionen für Katalanisch sorgen für hitzige Debatten

Politischer Schlagabtausch: Subventionen für Katalanisch sorgen für hitzige Debatten

01.08.2025
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Auf Mallorca hat ein Vox-Politiker die Förderung der katalanischen Sprache mit Prostitution und Drogen verglichen. Der Vergleich löst Kontroversen aus.

Sprachenstreit auf Mallorca: Ein politisches Pulverfass

Die Sprachpolitik bleibt auf Mallorca ein heikles Thema. Antonio Gili, Sprecher der rechtsgerichteten Partei Vox im Inselrat, hat in einer Sitzung für eine Welle der Empörung gesorgt. Mit einem Vergleich, der viele schockierte, bezeichnete er die Subventionen für die Förderung der katalanischen Sprache als ebenso unmoralisch wie Ausgaben für Prostitution und Kokain.

Subventionen als Auslöser

Hintergrund des emotionalen Ausbruchs sind die geplanten 300.000 Euro an Fördergeldern, die an Organisationen gehen sollen, die sich für den Erhalt und die Verbreitung der katalanischen Sprache einsetzen. Zu den Empfängern gehören unter anderem die Obra Cultural Balear (OCB) und Joves de Mallorca per la Llengua. Gili sparte nicht an drastischen Worten und bezeichnete diese Organisationen als "Parasiten", die das traditionelle Mallorquinische zugunsten des Standard-Katalanischen aus Barcelona verdrängen wollten.

Reaktionen aus der Politik

Marga Prohens von der konservativen Volkspartei PP verteidigte die Genehmigung der Subventionen. Sie betonte, dass sowohl Spanisch als auch Katalanisch gleichberechtigte Amtssprachen auf den Balearen sind. Ihre Antwort auf Gilis Vergleich war scharf: "Wenn Sie Prostitution brauchen, um diese Hilfen abzulehnen, sollten Sie dort vielleicht mal genauer hinsehen." Auch Joan Ferrer von der sozialdemokratischen PSIB kritisierte das Vorgehen von Vox und warf der PP-Regierung Schwäche vor.

Eskalation des Sprachenstreits

Der Streit um die Rolle des Katalanischen schwelt seit Jahren auf Mallorca. Während einige für mehr öffentliche Präsenz und Förderung plädieren, sehen andere darin eine Gefahr für die kulturelle Identität der Insel. Besonders hitzig wird diskutiert, ob das traditionelle Mallorquinische durch das Katalanische verdrängt wird.

Die Fördergelder reichen von 10.000 bis 60.000 Euro pro Organisation und sollen Projekte in Bildung, Kultur und Medien unterstützen. Kritiker befürchten jedoch einen politischen Missbrauch der Mittel.

Was bedeutet das für Mallorca?

Obwohl Sprachpolitik oft als trockenes Thema gilt, zeigt diese Debatte, wie sehr sie mit Fragen von Identität und Macht verflochten ist. Die Äußerungen von Gili haben viele Bürgerinnen und Bürger sowie politische Parteien wachgerüttelt. Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein – politisch wie gesellschaftlich.