Streiks auf Mallorca: Flughäfen Palma, Ibiza, Mahón betroffen – Tipps für Reisende

Zweite Streikwelle trifft Mallorcas Flughäfen — Reisende müssen jetzt umplanen

👁 6214✍️ Autor: Ricardo Ortega Pujol🎨 Karikatur: Esteban Nic

Zwei Bodenabfertiger auf den Balearen haben mit gestaffelten Teilsstreiks und kompletten Ausstandstagen begonnen. Was das für Flüge nach Palma, Ibiza und Mahón bedeutet — und wie Urlauber reagieren sollten.

Streik‑Alarm auf den Balearen: Was Fluggäste jetzt wissen müssen

Der Sommer flirrt, der Espresso am Terminal B tropft, und trotzdem fühlt sich die Abfertigung am Flughafen gerade eher wie Einsatzplanung an. Zwei große Bodenabfertiger auf den Balearen haben zeitlich eng getaktete Arbeitskämpfe begonnen. Betroffen sind die Flughäfen von Palma, Ibiza und Mahón. Reisende stehen vor der zentralen Frage: Wie sicher komme ich in den Urlaub — und was mache ich, wenn nicht? Weitere Informationen zu den Streiks am Flughafen können hier nachgelesen werden: Streiks am Flughafen Palma: Warum das Wochenend‑Chaos diesmal länger dauern könnte.

Wie laufen die Streiks ab?

Der erste Anbieter hat mit gestaffelten Teilausständen begonnen, die offiziell bis zum Jahresende geplant sind. Die Unterbrechungen liegen in drei Schichtfenstern: früh (circa 5–9 Uhr), mittags (rund 12–15 Uhr) und abends (21–23:59 Uhr). Das Verkehrsministerium hat für August Mindestdienstleistungen zwischen 58 und 83 Prozent angeordnet — je nach Insel und Uhrzeit unterschiedlich, was für Reisende unter Umständen problematisch sein kann.

Zudem hat ein internationaler Handling‑Partner mehrere ganztägige Streiktage angekündigt: 16., 17., 23., 24., 30. und 31. August. An diesen Tagen drohen komplette Ausfälle in zahlreichen Schichten, was insbesondere Verbindungen großer Airlines und Langstreckenflüge trifft. Weitere Details zu den Auswirkungen auf Ryanair und andere Gesellschaften sind in dem Artikel Streiks bei Ryanair-Bodenpersonal: Was Mallorca jetzt wissen muss zu finden.

Wer ist besonders gefährdet?

Besonders betroffen sind Billigflieger mit lokalen Basen sowie Airlines, die ihren Bodenservice an die streikenden Firmen ausgelagert haben. Namen von Airlines allein sagen nicht alles — entscheidend ist, wer vor Ort die Abfertigung übernimmt. Am Terminal merkt man das schnell: geschlossene Schalter, längere Warteschlangen und mehr Durchsagen, das Gepäckband schnurrt langsamer, Trolleys knirschen auf dem Beton.

Warum eskaliert der Konflikt?

Die Gewerkschaften kritisieren befristete Verträge, zu viel Teilzeit, verpflichtende Überstunden und scharfe Disziplinarmaßnahmen. Beim internationalen Partner kommen chaotische Dienstpläne, fehlerhafte Lohnabrechnungen und gebrochene Vereinbarungen dazu. Gespräche laufen, eine schnelle, umfassende Lösung ist allerdings nicht in Sicht — das macht die Lage für den Hochsommer besonders prekär. Schwere wirtschaftliche Folgen für die Urlaubsdestination Mallorca sind bereits absehbar.

Konkrete Folgen für die Inseln

Beide Firmen beschäftigen zusammen mehr als 1.000 Personen auf den Balearen. Für den Tourismus heißt das: erhöhte Wahrscheinlichkeit von Verspätungen, Probleme bei der Gepäckabfertigung und längere Wartezeiten beim Check‑in. Kleine Betriebe vor Ort spüren das ebenfalls — Bootsverleiher, Transferservices und Lokale, die auf pünktliche Gäste bauen. Die Inselwirtschaft ist verwundbar, wenn Flüge ausbleiben oder Gäste verspätet eintreffen. In einem weiteren Bericht wird beschrieben, wie groß die Gefahr für Urlaub und Inselwirtschaft tatsächlich ist: Ryanair-Streik trifft Palma: Wie groß ist die Gefahr für Urlaub und Inselwirtschaft?.

Wenige Aspekte, die zu kurz kommen

Öfter übersehen: Der Streik trifft nicht nur Passagiere, sondern auch Frachtsendungen, medizinische Transportkapazitäten und saisonale Beschäftigte, die auf pünktliche Verbindungen angewiesen sind. Außerdem variieren die Mindestdienste stark zwischen den Inseln — ein Flug von oder nach Palma kann anders behandelt werden als einer nach Mahón. Diese Unterschiede sind für Reisende schwer vorhersehbar, verschärfen aber das Chaos.

Praktische Handlungsempfehlungen für Reisende

— Prüfen Sie den Flugstatus direkt bei der Airline und nicht nur beim Reiseveranstalter. Airlines haben meist die aktuellsten Informationen und Stornofristen.

— Kommen Sie großzügig: Zweieinhalb bis drei Stunden vor Abflug sind jetzt ratsam. Schlangestehen in der Hitze ist keine Urlaubsaktivität.

— Halten Sie digitale Bordkarten, Reisepass/ID und Notfallnummern bereit. Speichern Sie Screenshots mit Buchungs‑ und Kontaktdaten offline.

— Dokumentieren Sie zusätzliche Kosten (Taxi, Hotelübernachtungen, Verpflegung). Bewahren Sie Belege auf — für Erstattungen, Versicherungen und mögliche Entschädigungsansprüche nach geltenden Fluggastrechten.

— Prüfen Sie Umbuchungsoptionen frühzeitig: Frühe Flüge, andere Airlines oder sogar Fährverbindungen zwischen den Inseln können helfen. Manche Carrier mit eigener Bodenmannschaft sind robuster gegen lokale Streiks.

— Erwägen Sie flexible Tarife oder eine Reiserücktritts‑/Umbuchungsversicherung, wenn Ihre Pläne wenig Puffer haben.

— Kontaktieren Sie die Airline bei Problemen sofort am Schalter oder telefonisch. Bei längeren Ausfällen haben Sie Anspruch auf Betreuung (Getränke, Mahlzeiten, gegebenenfalls Hotel) — die genauen Regeln hängen vom Fall ab.

Blick nach vorn: Chancen für bessere Abläufe

Der Arbeitskampf legt strukturelle Schwächen offen: zu viele prekäre Verträge, fehlende Planungssicherheit und ein System, das bei Stress zusammenbricht. Kurzfristig müssen Reisende umsichtig planen. Mittelfristig sollten Arbeitgeber, Gewerkschaften und Behörden verbindliche Lösungen finden: verlässliche Dienstpläne, weniger prekäre Verträge und klarere Notfallmechanismen. Nur so werden die Flughäfen wieder zu dem, was sie sein sollten: Tore zu einer entspannten Insel.

Keine Panik, aber Vorbereitung. Der Sommer ist voll, die Nerven sind dünn — und wer schon einmal um fünf Uhr morgens am Terminal bei einem Kaffee seine Reisedokumente sortiert hat, weiß: Ein bisschen Extra‑Geduld und ein Plan B können den Unterschied machen. Für weitere aktuelle Entwicklungen und mögliche Streikingriffe auf die Abläufe am Flughafen empfehlen wir, den Artikel Palma vor dem Startchaos: Streikpläne des Bodenpersonals stellen Insel auf Probe zu lesen.

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