Große Aufräumaktion an der Küste: Mehr als 6,7 Tonnen Müll
\nIm Laufe des Augusts wurden vor den Küsten der Balearen über 6,7 Tonnen Müll aus dem Wasser geborgen. Das hat die Hafenbehörde der Inselgruppe gemeldet. Fast drei Tonnen davon stammen aus den Gewässern rund um Mallorca – der Rest verteilt sich auf Menorca, Ibiza und Formentera.
\n\nWas aus dem Meer gezogen wurde
\nDie Funde klingen zum Teil surreal: neben üblichen Plastikteilen und Holztreibgut fanden die Helfer auch Batterien, Möbelstücke und sogar einen Kinderwagen. Solche Fundstücke erinnern daran, dass am Strand weniger sichtbar oft noch mehr liegt – unter der Oberfläche und am Meeresgrund.
\n\nIch war vor ein paar Tagen am frühen Morgen in Portixol unterwegs, als die Helfer gerade ein großes Stück Holz an Land zogen. Die Sonne stand flach, ein leichter Wind wehte vom Meer her. Ein älterer Freiwilliger sagte mir lachend: „Manche Tage denken wir, wir machen Schatzsuche – nur dass der Schatz keinen Wert hat.“
\n\nWer sammelt und wie lange noch?
\nDie koordinierte Reinigungsaktion läuft noch bis Ende September. An Bord kleiner Boote und mit Tauchteams werden besonders stark verschmutzte Stellen angegangen. Öffentliche Stellen arbeiten mit freiwilligen Gruppen und Strandwächtern zusammen. Morgendliche Einsätze, wenn das Wasser ruhig ist, bringen oft die meiste Ausbeute.
\n\nAuf Mallorca konzentrierten sich die Teams zuletzt auf Buchten und Orte, die nach starken Winden oder Regenfällen häufig Müll anspülen: etwa Abschnitte nahe Palma, aber auch ruhigere Ecken wie Port de Pollença und Cala Millor. Der eingesammelte Abfall wird getrennt, soweit möglich recycelt oder fachgerecht entsorgt.
\n\nWarum die Zahlen wichtig sind
\nSolche Mengen zeigen: Das Problem ist weder lokal noch klein. Plastik zersetzt sich, gelangt in Nahrungsnetze und kann Tiere gefährden. Dass Batterien und Möbel auftauchen, macht zusätzlich Sorgen wegen Schadstoffen. Für viele Anwohner ist das sichtbar – und für Touristen, die saubere Strände erwarten, ohnehin ein Thema.
\n\nEin Fischer aus Alcúdia meinte dazu: „Nach einem Sturm kommt immer wieder etwas Seltsames an. Wir sind daran gewöhnt, aber es darf nicht zur Normalität werden.“ Recht hat er. Die Aktionen sind wichtig, doch langfristig helfen nur weniger Müll an der Quelle und bessere Sammelsysteme an Land.
\n\nWie Sie helfen können
\nWer mitmachen will: Lokale Freiwilligengruppen organisieren regelmäßig Strandreinigungen, oft schon früh am Morgen. Auch kleine Verhaltensänderungen helfen: Müll richtig entsorgen, auf Einwegartikel verzichten und Abfälle an den vorgesehenen Sammelstellen lassen.
\n\nDie Aufräumarbeiten der Behörden gehen weiter – sichtbar, mühsam und nötig. Und ja, es ist ärgerlich, dass wir jedes Jahr aufs Neue Berge an Plastik finden. Aber die vielen Freiwilligen, die morgens mit Handschuhen und Müllsäcken aufkreuzen, sind auch ein gutes Zeichen. Sie zeigen: Wenn wir gemeinsam anpacken, lässt sich einiges bewegen.