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Fast 6,5 Tonnen Müll im Juli aus dem Meer geborgen

Fast 6,5 Tonnen Müll im Juli aus dem Meer geborgen

10.08.2025
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Küsten-Teams und Ehrenamtliche haben im Juli fast 6,5 Tonnen Müll aus Gewässern rund um die Balearen gezogen – knapp die Hälfte war Plastik.

Fast 6,5 Tonnen Abfall: Sommerputz auf See

Es klingt krass, aber es ist so: Im Juli wurden vor den Küsten der Balearen nahezu 6,5 Tonnen Müll aus dem Wasser geholt. Das ist keine Schätzung aus dem Bauch heraus, sondern die Zusammenfassung der Einsätze, die in den letzten Wochen stattgefunden haben. Vor Mallorca allein sammelten die Teams rund 3,6 Tonnen an Abfall.

Was lag im Netz und an Bord?

Die Fundliste liest sich wie aus einem Strand-Flohmarkt, nur weniger charmant: Autoreifen, Plastikeimer, große Holzstücke, Angelseile, Styroporbrocken. Besonders auffällig: fast die Hälfte des geborgenen Materials war Kunststoff. Dahinter folgten Holz und organische Reste – Algen, Treibholz, Reste von Netzen.

Wer morgens an der Promenade von Palma spazieren gegangen ist, hat die Boote gesehen: kleine Arbeitsschiffe, Schlauchboote, manchmal ein Trupp Ehrenamtlicher, die mit Handschuhen und müden Augen Säcke füllen. In einigen Fällen liefen die Einsätze auch nachts, weil Strömung und Wind die Stellen nicht gerade einladend machten.

Sondereinsätze und eine Rettung

Neben der regulären Säuberung gab es auch spezielle Aktionen: an einer Stelle wurde ausgelaufener Treibstoff gebunden und abgepumpt. In einem anderen Einsatz bemerkte ein Tauchteam eine Meeresschildkröte, die in einem Plastiknetz festhing. Die Tiere wurden behutsam befreit und an Spezialisten übergeben – eine gute Nachricht inmitten vieler schlechten.

Solche Einsätze zeigen, wie schnell sich Müll zu echten Gefahren für die Tierwelt entwickeln kann. Öfter als einem lieb ist, finden Helfer Angelschnüre oder Netze mit eingewebten Plastikteilen – tödlich für Meerestiere.

Wer räumt auf – und wohin kommt der Müll?

Mit an Bord waren sowohl Küsten-Teams als auch Freiwillige aus verschiedenen Gemeinden. Nach der Bergung wird das Material sortiert: rezyklierbare Kunststoffe gehen getrennt, Reifen und Ölreste werden fachgerecht entsorgt. Nicht alles lässt sich gleich recyceln; manches landet in speziellen Entsorgungsstellen auf dem Festland.

In den kommenden Wochen ist mit weiteren Sammelaktionen zu rechnen. Die Hochsaison bringt mehr Bootsverkehr, mehr Strandnutzung und leider auch mehr Abfall ins Wasser. Kleine Handlungstipps: Müll nicht am Strand liegen lassen, Fischereiabfälle korrekt entsorgen und verlorene Angelschnüre melden.

Die traurige Bilanz bleibt: Wir sehen die direkte Folge unseres Alltags im Meer. Aber es gibt auch positive Seiten – Menschen, die anpacken, schnelle Einsätze, und hin und wieder eine gerettete Schildkröte, die einem zeigt, wofür der Aufwand lohnt.