Unwetter legt Flugplan in Palma lahm
Wer heute Nachmittag zum Flughafen Palma fuhr, spürte sofort: es ist nicht nur ein schlechter Tag fürs Wetter, sondern auch für die Reisepläne. Gewitterzellen und Starkregen haben die Flugsicherung zu vorsichtigen Entscheidungen gezwungen – mit sichtbaren Folgen für Passagiere und Airlines.
Was genau passiert ist
Laut aktueller Zählung waren für den 9. September 906 Flüge geplant. Davon sind am frühen Nachmittag bereits rund 41 Flüge gestrichen worden, neun Maschinen mussten auf andere Flughäfen umgeleitet werden. Die Wartezeiten sind deutlich: Abflüge verzögerten sich im Schnitt um etwa 3 Stunden und 15 Minuten, Ankünfte um rund 2 Stunden und 20 Minuten.
Besonders betroffen waren Verbindungen nach Deutschland und innerspanische Flüge – Reisende berichteten von langen Schlangen an den Informationsschaltern und Telefonaten mit gestressten Familienmitgliedern. An Gate B5 standen mehrere Passagiere mit Rollkoffern, während die Taxischlange draußen langsam vorankroch.
Wetterdaten und Warnstufe
Die Meteorologinnen und Meteorologen der staatlichen Agentur AEMET meldeten örtlich extreme Niederschlagsraten: Stellenweise fielen 22 Liter pro Quadratmeter in zehn Minuten, innerhalb einer Stunde summierten sich Spitzenwerte um die 34 Liter. Deshalb gilt auf Mallorca noch die Warnstufe Orange, die nach Prognosen bis Mittwochmorgen aktiv bleibt. Experten warnen, lokal könnten in kurzer Zeit bis zu 50 Liter pro Quadratmeter fallen, in ausgedehnten Schauern sogar deutlich mehr.
Warum es zu Verzögerungen kommt
Die Fluglotsen müssen bei Gewittern größere Zeitabstände zwischen Starts und Landungen einhalten – reine Sicherheitsmaßnahme. Das reduziert die Kapazität der Start- und Landebahnen massiv. Aena und die Flughafenleitung betonen, dass Entscheidungen ausschließlich aus Sicherheitsgründen getroffen werden.
Tipps für betroffene Reisende
Wenn Sie heute reisen: prüfen Sie den Status Ihres Fluges, rufen Sie die Airline an und planen Sie mehr Zeit ein. Viele Airlines bieten Umbuchungen an, informieren Sie sich auch vor Ort in den Terminals. Und ja, ein doppelter Espresso im Abflugbereich kann nicht schaden – die Cafés sind heute gut besucht.
Die Lage bleibt dynamisch. Behörden und Flughafenbetreiber beobachten die Entwicklung, Straßenmeistereien sind unterwegs, und die Notdienste sind in Bereitschaft. Für viele hieß es heute: Geduld, Sitzfleisch und Plan B.