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Irreguläre Ferienvermietung auf Mallorca: Plattformen sollen über 2.300 Anzeigen löschen

Irreguläre Ferienvermietung auf Mallorca: Plattformen sollen über 2.300 Anzeigen löschen

15.09.2025
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Madrid verlangt von Buchungsplattformen die Löschung von 2.373 Inseraten auf den Balearen. Vermieter warnen vor Fehlern, Inselrat berichtet von mehr Kontrollen. Die Debatte über Wohnraum und Regulierung geht weiter.

Plattformen sollen 2.373 Inserate von den Balearen entfernen

Am Montagabend gab es in Palma wieder Diskussionen, die viele hier auf der Insel schon lange kennen: Die Zentralregierung hat verlangt, dass Buchungsplattformen wie Airbnb und andere mehr als 2.300 Angebote von den Balearen aus dem Netz nehmen. Es geht um Inserate, die zwar im neuen zentralen Melderegister auftauchten, aber offenbar keine gültige Genehmigung haben.

Warum das gerade jetzt passiert

In den Cafés von Santa Catalina spricht man darüber genauso wie in den Verwaltungsbüros am Passeig Mallorca: Seit Einführung des sogenannten registro único werden Anzeigen, die nicht die vorgeschriebene Registrierungsnummer vorweisen, systematisch überprüft. Auf Ibiza ist diese Woche zudem ein Runder Tisch geplant, so heißt es aus ministeriellen Kreisen, um die Zusammenarbeit mit den Plattformen zu vertiefen.

Der balearische Tourismusminister lobt die Initiative als wichtigen Schritt gegen illegale Kurzzeitvermietung. Gleichzeitig gibt er zu, dass das System noch nicht perfekt ist: Jeder Fall müsse geprüft werden, und rechtmäßig lizenzierte Wohnungen dürften nicht fälschlich offline genommen werden.

Vermieter sorgen sich – mit gutem Grund

Vertreter der Vermieter warnen davor, dass bürokratische Hürden und technische Probleme dazu führen könnten, dass legitime Angebote verschwinden. Eine Geschäftsführerin eines Verbands in Palma sagte: Viele Eigentümer warten noch auf die neue Registrierungsnummer, obwohl ihre Lizenz gültig ist. Das klingt plausibel, wenn man an ältere Gebäude in La Lonja denkt, wo solche Papiere manchmal länger brauchen.

Auf der anderen Seite betonen Kommunalpolitiker, dass die Kontrollen bereits erhöht wurden: Der Inselrat berichtet, die Inspektionen hätten sich im Vergleich zur letzten Legislatur verdreifacht. Ziel sei nicht nur Tourismusregulierung, sondern auch mehr Wohnraum für Einheimische.

Was jetzt zu erwarten ist

Praktisch heißt das: In den kommenden Tagen werden Plattformen Anzeigen prüfen und löschen, Behörden müssen Fälle nachbessern, und Vermieter sollten dringend ihre Unterlagen prüfen. Für Anwohner bleibt die Hoffnung, dass weniger illegale Vermietung auch tatsächlich Entlastung am Wohnungsmarkt bringt. Ob das klappt, hängt von der Umsetzung ab – und davon, wie schnell Bürokratie und Technik nachziehen.

Die Debatte ist damit noch lange nicht vorbei. Ich war heute Nachmittag am Rathaus, habe mit einem Nachbarn gesprochen, der seit Jahren eine Wohnung vermietet – er sagte lapidar: „Wenn alles sauber ist, muss doch nichts passieren. Aber das Chaos mit den Nummern macht uns allen das Leben schwer.“