Rekordzahlen bei Touristenankünften
Mallorca bleibt auch im Jahr 2025 ein Magnet für Urlauber aus aller Welt. Trotz anhaltender Diskussionen über die Schattenseiten des Massentourismus vermeldet die Insel erneut Rekordzahlen. Im Juni besuchten rund 2,7 Millionen Menschen Mallorca und die umliegenden Baleareninseln – ein Anstieg von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für das gesamte erste Halbjahr stieg die Zahl der Besucher sogar um beeindruckende 3,2 Prozent auf insgesamt 7,9 Millionen.
Mehr Geld, kürzere Aufenthalte
Interessant ist jedoch ein neuer Trend: Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer verkürzte sich im Juni auf fünfeinhalb Tage – ein halber Tag weniger als noch im vergangenen Jahr. Gleichzeitig stiegen die Urlauberausgaben um 3 Prozent auf 3,13 Milliarden Euro allein im Juni. Experten führen dies auf gestiegene Kosten in der Reisebranche zurück, darunter höhere Flug- und Hotelpreise.
Das balearische Statistikamt Ibestat und das staatliche Tourismusinstitut Frontur berichten außerdem von einem Gesamtumsatzanstieg von 6,1 Prozent im ersten Halbjahr. Deutsche Urlauber machten dabei den größten Anteil aus und gaben stolze 2,727 Milliarden Euro aus – rund ein Drittel der Gesamtausgaben. Großbritannien folgt mit knapp 18 Prozent.
Lokale Wirtschaft zwischen Freude und Sorge
Die steigenden Besucherzahlen sind jedoch nicht für alle ein Grund zur Freude. Viele lokale Unternehmen klagen über sinkende Umsätze. Restaurants und Freizeitbetriebe sehen sich mit Gästen konfrontiert, die knapper budgetieren oder schlicht weniger konsumieren. Beobachter führen dies auf finanziell angespannte Haushalte nach der Pandemie sowie stark gestiegene Preise zurück.
Tourismusminister Jaume Bauzà ruft zur Gelassenheit auf: "Eine abschließende Analyse sollte erst am Ende der Saison erfolgen." Gleichzeitig appelliert er an die Privatwirtschaft, ihre Preispolitik anzupassen.
Wohin führt der Weg?
Trotz der Herausforderungen bleibt Mallorca Spitzenreiter unter den Ferienregionen Europas. Doch Stimmen nach einer nachhaltigeren Gestaltung des Tourismus werden lauter. Die kommenden Monate dürften zeigen, wie die Insel langfristig mit dem Spagat zwischen wirtschaftlichem Erfolg und den Bedürfnissen ihrer Bewohner umgehen wird.