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Unkraut und weniger Parkplätze: Nachbarn kritisieren neuen Paseo Marítimo in Palma

Unkraut und weniger Parkplätze: Nachbarn kritisieren neuen Paseo Marítimo in Palma

21.08.2025
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Ein frisch erneuerter Uferboulevard in Palma sorgt für gemischte Gefühle: Gepflegte Abschnitte und gleichzeitig verwilderte Stellen sowie weniger Parkplätze bringen Anwohner auf die Palme.

Neuer Paseo Marítimo: Schön von weitem, chaotisch an manchen Ecken

Wer in diesen Tagen am Paseo Marítimo entlangspaziert, merkt schnell: das Gesamtbild ist hübsch geplant. Aber wenn man genauer hinschaut, stimmt nicht alles. Einige Stellen sind sauber und frisch angelegt, andere sehen aus, als wäre eine Handvoll Grünzeug einfach vergessen worden. Unkraut sprießt zwischen den Platten, Grasbüschel an den Beeten und Schotterflächen, die seit Wochen nicht berührt wurden.

Was die Anwohner sagen

Ich habe mit mehreren Nachbarn geredet — früh am Morgen, bei 9 Uhr und bei 18 Uhr, am Café an der Ecke. Die Stimmung ist zwiegespalten. "Sie haben die Promenade toll umgestaltet, aber wir haben fast keine Parkplätze mehr", sagte eine Frau, die täglich ihre Einkäufe hierher schiebt. Ein älterer Herr ergänzte: "Früher konnte ich direkt vor dem Haus parken, jetzt muss ich drei Straßen weiter suchen."

Neben den Parkplätzen stören viele die neu errichtete Mauer an der Can-Barbarà-Bucht. Sie wirkt kühl und versperrt stellenweise den Blick aufs Meer. Einige vermuten, das sei eine optische Entscheidung; andere meinen, da sei einfach schlecht geplant worden.

Bauphase, Versprechen und Realität

Die endgültige Eröffnung ist offiziell für Oktober angekündigt. Bis dahin wird weiter gebaut und nachgebessert — oder zumindest sollte es so sein. Es gibt Berichte über schnelle Aktionen während der Bauarbeiten, zum Beispiel den abrupteren Rückbau einer Brücke beim Hotel Mediterráneo Anfang des Jahres. Solche Aktionen gingen flott über die Bühne, aber Pflegearbeiten scheinen hinterherzuhängen.

Ein weiterer Punkt: das ehemalige Social Club-Gebäude, das enteignet wurde, führt noch zu Gesprächen. Die Betreiber haben ihren Betrieb offenbar in eine frühere Diskothek im Melià Victoria verlegt. Das ist eine Lösung, aber für Anwohner bleibt der Wandel spürbar.

Fazit: Der neue Paseo hat Potenzial. Er kann schöner Treffpunkt und entspannte Uferzone werden. Aber dafür muss jemand regelmäßig fegen, jäten und Parkplätze fairer verteilen. Bis dahin bleibt ein Gemisch aus Stolz und Stirnrunzeln — typisch für eine Stadt, die ständig im Umbau ist.