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Neue Festnahmen nach Razzia: Drogen- und Geldwäscheskandal erschüttert Palma und Umgebung

Neue Festnahmen nach Razzia: Drogen- und Geldwäscheskandal erschüttert Palma und Umgebung

03.09.2025
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Früher Morgen, laufende Ermittlungen: Bei einer vierten Phase einer großangelegten Aktion auf Mallorca durchsuchen Ermittler Wohnungen in Palma, Manacor und Llucmajor – fünf Verdächtige wurden festgenommen.

Großrazzia am Morgen: Fünf Festnahmen in Palma, Manacor und Llucmajor

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Es war noch dämmerig, als heute Morgen gegen 06:15 Uhr mehrere zivil und uniformiert auftretende Einsatzwagen durch die ruhigen Straßen fuhren. Anwohner in Es Rafal und La Soledat rieben sich die Augen, hörten schwere Schritte, kurze Befehle auf Spanisch und den typischen Klang von Handschellen. Die Guardia Civil und die Policía Nacional führten eine weitere, mittlerweile vierte Phase einer Ermittlungsaktion gegen Drogenhandel und Geldwäsche auf der Insel durch.

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Durchsucht wurden Wohnungen in den genannten Vierteln Palmas sowie in Manacor und Llucmajor. Nach Polizeiangaben – und nach dem, was man vor Ort durch Nachfragen erfuhr – stehen diesmal vor allem Wohnungen und vermeintliche Umschlagplätze im Fokus. Beamte trugen versiegelte Kartons mit, es ging um Telefone, Laptops, Kontoauszüge und größere Mengen Bargeld, so die Sicht einer Nachbarin: „Ich habe gesehen, wie sie Kisten raustrugen, viele Papiere, und es roch nach frisch gebrühtem Kaffee – alles sehr schnell.“

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Was bisher bekannt ist

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Fünf Personen wurden bei dem Einsatz festgenommen. Erst am vergangenen Freitag hatten Ermittler bereits 17 Menschen in Zusammenhang mit dem Fall in Gewahrsam genommen; drei von ihnen sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Behörden sprechen von einem Netzwerk, das offenbar nicht nur Drogen verkauft, sondern auch Einnahmen in großem Stil reinwaschen wollte.

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„Festnahme heißt nicht Urteil“, erinnert ein Strafrechtler, den ich kurz am Telefon erwischte. Die Prozesse dauern, Beweise müssen gesichert werden. Trotzdem ist die Stimmung in den betroffenen Straßen angespannt. Manche Ladenbesitzer in La Soledat sperrten aus Vorsicht früher auf, eine Cafeteria gegenüber dem Durchsuchungsort notierte weniger Gäste als sonst.

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Die Insel reagiert

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Stadtverwaltung und Polizei betonten, sie arbeiteten weiterhin eng zusammen, um organisierte Kriminalität zu bekämpfen. Für viele Anwohner ist das ein schwacher Trost: Sicherheit verbessert sich nicht von allein, sagen sie. Einige fordern mehr Präsenz in den Abendstunden, andere wollen Prävention – vor allem für junge Menschen, die leicht in solche Strukturen hineingezogen werden könnten.

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Die Ermittlungen laufen weiter. Weitere Festnahmen sind nicht ausgeschlossen, heißt es. Die Beamten haben angekündigt, die Ergebnisse schrittweise zu veröffentlichen, sobald Daten ausgewertet sind und Richter Entscheidungen getroffen haben. Bis dahin bleibt viel Unsicherheit – und die Hoffnung, dass hier aufgeräumt wird, bevor noch mehr Schaden entsteht.

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Wenn Sie etwas Auffälliges in Ihrer Nachbarschaft beobachtet haben, wenden Sie sich an die Polizei. Anonyme Hinweise können ebenfalls hilfreich sein.