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Zoff in der Cala: Besucher jagen Katamaran aus ruhiger Bucht

Zoff in der Cala: Besucher jagen Katamaran aus ruhiger Bucht

11.08.2025
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In der kleinen Cala bei Banyalbufar eskalierte es am Sonntagmittag: Ein Katamaran manövrierte zu nah an die Badezone, Besucher protestierten – die Guardia Civil wurde informiert.

Kurz und laut: Ärger um ein Schiff in der Cala

Sonntag, gegen 13:00 Uhr, prallte die Ruhe in der versteckten Cala von Banyalbufar auf laute Unzufriedenheit. Etwa zwei Dutzend Menschen, viele Familien aus der Gegend und ein paar Stammgäste, beobachteten, wie ein großer Katamaran immer weiter in die türkisfarbene Bucht hineinfuhr. „Zu nah“, murmelte eine Frau mit nassen Haaren, die gerade unter dem kleinen Wasserfall abgeklappt war.

Kein Anker, keine Rücksicht

Augenzeugen berichten, das Boot legte sich nicht an den Rand, warfen aber auch keinen Anker. Stattdessen blieben Gäste an Deck, manche mit Kameras, andere mit Getränken. Am Ufer wurde die Stimmung kühler: Rufe gingen los, wenig charmant und sehr deutlich – die Leute forderten, dass das Schiff die Bucht verlassen solle. Nach einigen Minuten und lautem Gemurmel vom Strand zog der Katamaran dann ab. Die Erleichterung war spürbar: ein paar Applausrufe, ein paar flapsige Bemerkungen über „Sommer auf Mallorca“.

Besonders heikel: In dem Bereich liegen Seegraswiesen, die geschützt sind und empfindlich auf Bootsverkehr reagieren. Mehrere Anwesende sagten später, sie hätten aus Sorge um die Flora und zum Schutz von Schnorchlern die Guardia Civil angerufen und die Konstruktionsnummer des Schiffes durchgegeben. Ob die Behörden inzwischen ermitteln, war am Abend noch nicht offiziell bestätigt.

Warum hier Zorn aufkocht

Banyalbufar ist keine Partybucht. Es ist ein Ort mit einem kleinen Hafen, schmalen Pfaden und einem Wasserfall, unter dem man sich im Hochsommer wunderbar abduschen kann. Hier verweilen vor allem Anwohner und Familien – Besucher gehen respektvoll miteinander um. Wenn plötzlich große Boote in die enge, klare Bucht fahren, wächst die Gereiztheit. Hinter dem Ärger steckt oft mehr als ein einzelner Zwischenfall: Wohnungsnot, steigende Preise und das Gefühl, dass „die Insel“ irgendwo aus dem Gleichgewicht gerät. Das hat bereits im Frühsommer zu größeren Demonstrationen in Palma geführt.

Am Ende blieb es bei einem lautstarken Protest, keiner körperlichen Auseinandersetzung, und die Cala war nach dem Abgang des Katamarans schnell wieder ruhig. Trotzdem ist die Sache ein Reminder: Kleine Buchten funktionieren nur, wenn Bootsführer und Besucher gegenseitigen Respekt zeigen. Sonst wird aus Postkartenidylle schnell Zoff am Strand.

Vor Ort waren mehrere Familien und ein lokaler Fotograf, die Beobachtungen stimmen in den Grundzügen überein. Die Guardia Civil wurde nach Angaben von Zeugen informiert.