Starkregen und Hagel: Ein Montag, der lange nachhallen wird
Der Wochenbeginn auf Mallorca begann nicht mild: Was einst über dem Atlantik als Hurrikan "Gabrielle" unterwegs war, traf die Insel am Montag als kräftiges Sturmtief. In der Innenstadt von Inca verwandelten sich um die Mittagszeit Gassen in kleine Flüsse, auf der Avinguda Antoni Maura kullerten Äste und das Prasseln von Hagel war so laut, dass Fenster vibrierten. In manchen Vierteln stand Wasser bis zur Türschwelle — Keller wurden voll, Autos liefen aus.
Feuerwehr: Harte Bilanz bis zum Nachmittag
Die Einsatzkräfte berichten von einem vollen Tag: Bis etwa 16:30 Uhr waren mehr als ein Dutzend größere Einsätze registriert. Es ging vor allem ums Abpumpen von Kellerwasser, um Geröll auf Landstraßen und um mehrere kleine Brände, die durch Blitzschlag entstanden. Die Gemeinden Selva, Inca, Muro und Santa Margalida zählten die meisten Vorfälle — Selva war besonders betroffen.
Die Fahrbahn zwischen Mancor de la Vall und Selva musste zeitweise voll gesperrt werden: Schlamm und Geröll blockierten die Straße, Räumtrupps arbeiteten bis in den Abend, um die Strecke wieder freizubekommen.
Bahnbetrieb und Infrastruktur
In Inca kam es zu einem Blitzeinschlag im Bahnhof — das legte die Verbindung nach Palma vorübergehend lahm. Die Bahngesellschaft meldete danach Reparaturen, gleichzeitig sammelten sich Verzögerungen: Reisende mussten mit außerplanmäßigen Stopps und langen Wartezeiten rechnen. Auch Ampeln und einige städtische Anlagen wurden beschädigt.
Wetterwarnungen und Vorsicht
Der staatliche Wetterdienst Aemet hat die Lage als heikel beschrieben und die Warnstufe für Teile des Südens, Ostens und das Tramuntana‑Gebirge auf Orange gesetzt. Meteorologinnen rechnen damit, dass lokal sehr hohe Niederschlagsmengen zusammenkommen können — teils bis zu 50 Liter pro Quadratmeter in nur einer Stunde, innerhalb von zwölf Stunden deutlich mehr.
Die Behörden reagierten: Palma aktivierte den kommunalen Notfallplan, der Inselrat sperrte ab 23:00 Uhr die Uferpromenade Paseo Marítimo. Mehrere Parks, unter anderem Bellver, blieben geschlossen. Die Empfehlung ist eindeutig: Nicht dringende Fahrten vermeiden, gefährdete Bereiche nachts meiden.
Was Anwohner jetzt wissen sollten
Wenn Sie direkt betroffen sind, sichern Sie elektrischen Hausrat, meiden überflutete Straßen und folgen Sie den Hinweisen der Rettungskräfte. Viele Nachbarorte sind am Abend noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt; die Entspannung der Lage wird voraussichtlich erst ab Mittwoch einsetzen. Und ja: Packen Sie Gummistiefel ein, auch wenn das gerade albern klingt — die Straßen sehen aus wie nach einem Regenguss, der länger bleibt.
Wir bleiben dran und berichten weiter, wenn sich die Lage ändert oder neue Sperrungen und Einschränkungen angekündigt werden.